Studie: Bestand an Sozialwohnungen droht bis 2035 zu sinken

Bis 2035 fallen jährlich rund 40.000 Sozialwohnungen aus dem Bestand. Zu diesem Ergebnis kommt eine Kurzstudie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.

Bis 2035 fallen einer Studie zufolge im Durchschnitt jedes Jahr rund 40.000 Sozialwohnungen aus dem Bestand – das sind fast doppelt so viele, wie im vergangenen Jahr neu gebaut wurden. Allein um das aktuelle Niveau von zuletzt schätzungsweise 1,07 Millionen Sozialwohnungen in Deutschland zu halten, müssten in den kommenden zwölf Jahren 519.000 neue entstehen, wie aus der Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP am Freitag vorlag.

Die Bundesregierung hat sich den Bau von jährlich 100.000 Sozialwohnungen zum Ziel gesetzt. 2022 entstand aber bundesweit nur knapp ein Viertel davon: Konkret waren es 22.545 Wohnungen, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage der Linken-Politikerin Caren Lay hervorgeht.

„Es ist einfach keine gute Zeit zum Bauen“, sagte Studienmitautor Philipp Deschermeier „Spiegel“. Das Magazin hatte zuerst über die Studie berichtet. In Kombination mit gestiegenen Lebenshaltungskosten ist der Druck demnach besonders hoch.

Der tatsächliche Bedarf an Sozialwohnungen lässt sich dem IW-Papier zufolge aber „kaum wissenschaftlich quantifizieren“. Das 100.000-Wohnungen-Ziel sei empirisch nicht begründet, sondern eine normativ festgelegte Größe, schreiben die Studienautoren.

„Die Wohnungen, die in Nordrhein-Westfalen fehlen, sind andernorts womöglich zu viel“, sagte Deschermeier demnach. Gegen die Notlage vor Ort schlägt er als Alternative eine Erhöhung des Wohngeldes vor.
© AFP

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