Die Zahl der Firmenpleiten dürfte einer Studie zufolge in Deutschland sowie weltweit in diesem Jahr deutlich zunehmen. Der Kreditversicherer Allianz Trade veröffentlichte am Mittwoch seine diesjährige Insolvenzstudie – demnach dürften die Pleiten in Deutschland 2024 voraussichtlich um 13 Prozent im Jahresvergleich auf knapp 20.300 Fälle steigen. Damit lägen sie auch über dem Niveau von 2019 vor dem Beginn der Corona-Pandemie.
Gründe für die erwartete Zunahme sind laut Studie die anhaltende Konjunkturschwäche in Deutschland, strukturelle Herausforderungen und schwierige Finanzierungsbedingungen. Der Trend habe bereits in der zweiten Jahreshälfte des vergangenen Jahres begonnen, erklärte Milo Bogaerts von Allianz Trade. Besonders betroffen seien das Gastgewerbe, der Handel und der Bau.
Erst 2025 sei eine Stabilisierung der Entwicklung bei knapp unter 20.000 Insolvenzfällen in Deutschland zu erwarten, hieß es weiter. Dann erst sei mit einer Erholung der deutschen Wirtschaft zu rechnen.
Das laufende Jahr begann laut der Studie in den meisten Industrieländern mit Insolvenzzahlen über dem Vorkrisenniveau. Ein anhaltend geringes Wachstum der Weltkonjunktur, Handelsprobleme und „geopolitische Unsicherheiten“ dürften auch weltweit zu einem Anstieg der Insolvenzen führen, prognostizierte Allianz Trade. Der Versicherer rechnet weltweit mit einem Anstieg um neun Prozent verglichen mit dem Vorjahr – vor allem in den USA und Spanien (jeweils plus 28 Prozent) oder den Niederlanden (plus 31 Prozent) sind demnach viele Pleiten zu erwarten.
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