Stimmung in der chemischen Industrie trübt sich weiter ein

Die Chemieindustrie in Deutschland blickt zunehmend besorgt auf ihre Geschäfte. Wie das Münchener Ifo-Institut am Dienstag mitteilte, sank das Geschäftsklima in der Branche im Juli weiter.

Die Chemieindustrie in Deutschland blickt zunehmend besorgt auf ihre Geschäfte. Wie das Münchener Ifo-Institut am Dienstag mitteilte, sank das Geschäftsklima in der Branche im Juli weiter – auf minus 10,5 Punkte nach minus 4,5 Punkten im Juni. „Die Chemie befindet sich im Sog der allgemeinen konjunkturellen Abkühlung“, erklärte Ifo-Expertin Anna Wolf. Hoffnungen auf eine Wiederbelebung der Nachfrage hätten sich „nicht erfüllt“.

Laut der Ifo-Erhebung, die auf den regelmäßigen Konjunkturumfragen des Instituts basiert, beurteilen die Chemieunternehmen sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen deutlich schlechter. Demnach ging die Nachfrage nach Chemikalien weiter zurück. Zudem wird der Auftragsbestand noch niedriger eingeschätzt als im Vormonat und aus dem Ausland werden ebenfalls keine spürbaren Impulse erwartet.

Dementsprechend hätten die Unternehmen ihre Produktion weiter verringert und planten für die nächsten Monate mit deutlichen Personalkürzungen, führte das Ifo weiter aus. Die Kapazitätsauslastung sei von 76,9 Prozent im April auf 74,8 Prozent im Juli gefallen. Damit liegt sie deutlich unterhalb des langfristigen Durchschnitts von 82 Prozent.

Ifo-Expertin Wolf konstatierte, dass immer mehr Chemieunternehmen in Deutschland „im internationalen Wettbewerb preislich unterlegen“ seien. „Das liegt nicht nur an den Energiekosten“, fügte sie hinzu. „Auch aufwendige Bürokratie belastet die ohnehin hohen Arbeitskosten.“ Damit verliere der Standort Deutschland „für die Chemie zunehmend an Attraktivität“.
© AFP

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