Stimmung der Verbraucher trotz politischer Unsicherheit etwas besser

Die Konsumlaune trotzt laut Befragungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Einzelnhändlern derzeit der allgemeinen politischen Unsicherheit - von einer Erholung könne dennoch keine Rede sein.

Der vom Münchener Ifo-Institut ermittelte Geschäftsklimaindex für den Einzelhandel verbesserte sich im November leicht. Das zukunftsorientierte Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) legte ebenfalls zu, den zweiten Monat in Folge. Von einer Erholung könne dennoch keine Rede sein, erklärte der Verband am Montag.

Das HDE-Konsumbarometer kletterte von 97,25 auf 97,54 Punkte. „Für das Weihnachtsgeschäft sendet die anhaltende Aufwärtsbewegung ein wichtiges Signal und stimmt zuversichtlich“, erklärte der Handelsverband. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher blicken aber weiterhin mit Vorsicht in die Zukunft, die Konsumzurückhaltung überwiegt.“

Im Detail trug wie bereits im Vormonat positiv zur Entwicklung des Barometers bei, dass viele Verbraucher mit steigenden Einkommen rechnen. Zugleich bleiben die Anschaffungsneigung auf einem sehr niedrigen und die Sparneigung auf einem recht hohen Niveau. Auch die Erwartung, dass die Preise tendenziell weiter steigen, während die Zinsen sinken, dämpft laut HDE die Konsumlaune.

Das Konsumbarometer ist ein zukunftsorientierter Index, er bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten. Dazu werden einmal im Monat rund 1600 Menschen zu ihrer Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und zu anderen konsumrelevanten Faktoren befragt.

Der Index des Ifo-Instituts betrachtet die aktuelle Lage der Einzelhändler sowie ihre Erwartungen für die kommenden Monate. Im November verbesserte er sich von minus 25,2 auf minus 22,1 Punkte, wie die Münchener Forschenden mitteilten. „Die Rahmenbedingungen sind schwierig. Dennoch blicken die Einzelhändler etwas hoffnungsvoller auf das laufende Weihnachtsgeschäft“, erklärte Ifo-Experte Patrick Höppner.

Demnach beurteilen die Betriebe besonders ihre aktuelle Lage besser als im Oktober. Der Ausblick auf die kommenden Monate hellte sich etwas auf. Besser als im Schnitt war das Geschäftsklima bei Autohäusern und Bekleidungsgeschäften. Unterdurchschnittlich war die Stimmung bei Möbel- und Einrichtungshäusern, Fahrradläden sowie Lebensmittelhändlern.

Viele Einzelhändler planen der Ifo-Befragung nach in den kommenden Monaten Preiserhöhungen. „Besonders bei Lebensmitteln und Möbeln können sich die Verbraucherinnen und Verbraucher darauf einstellen, für das gleiche Produkt mehr an der Kasse bezahlen zu müssen“, erklärte Höppner. Fahrräder hingegen könnten in den kommenden Monaten günstiger werden.
© AFP

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