Ob Schnappschüsse vom Christbaumschmuck, Chorgesänge aus dem Fundus der Streamingdienste oder Videotelefonate mit den Kindern in Australien: Handys gehören für die meisten auch an Heiligabend dazu. Lediglich 13 Prozent verhängen laut einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom ein generelles Smartphone-Verbot. Allerdings setzt eine Mehrheit von 61 Prozent auf Regeln zur Handynutzung – und die können für ein friedfertiges Fest hilfreich sein.
Für die am Donnerstag veröffentlichte Bitkom-Umfrage ließ der Digitalverband im November repräsentativ 1006 Menschen in Deutschland telefonisch befragen, darunter 917, die in diesem Jahr Heiligabend feiern. Das Ergebnis: Einerseits gibt es verbreitet die Sorge, dass zuviel Smartphone-Nutzung die Besinnlichkeit trübt – doch andererseits wollen viele Menschen auch an Weihnachten nicht aufs Handy verzichten.
Laut der Umfrage stört es 49 Prozent derjenigen, die Heiligabend feiern, wenn zum Fest zu viel auf das Smartphone geschaut wird. Gleichzeitig möchten aber 54 Prozent ihre Smartphone-Nutzung an Weihnachten nicht einschränken – allen voran die Jüngeren zwischen 16 und 29 Jahren (65 Prozent) sowie zwischen 30 und 49 Jahren (61 Prozent).
Insgesamt hat demnach die Mehrheit (61 Prozent) Regeln zur Handynutzung an Heiligabend – jedoch mehr oder weniger feste: Bei den meisten (53 Prozent) wird das Handy zu bestimmten Zeiten zur Seite gelegt, zum Beispiel während des Essens. Bei etwa einem Drittel (32 Prozent) dürfen Smartphones nur genutzt werden, um Bilder oder Videos zu machen. Stumm geschaltet werden die Handys bei 30 Prozent. Bei 28 Prozent wird zwar auf ein generelles Verbot verzichtet, aber jede und jeder soll sich möglichst wenig mit dem Smartphone beschäftigen.
Bei insgesamt 13 Prozent besteht ein generelles Smartphone-Verbot, welches laut Bitkom bei neun Prozent in der Regel auch von allen eingehalten wird. Bei vier Prozent hingegen halten sich nicht alle daran. Bei 36 Prozent gibt es keine Regelungen zur Smartphone-Nutzung an Heiligabend.
Genau solche Regeln empfiehlt allerdings Bitkom-Experte Sebastian Klöß. „Ob generelles Verbot, bestimmte Nutzungszeiten oder Eigenverantwortung – klare Absprachen helfen, damit der Heiligabend besinnlich bleibt und das Smartphone nicht zum Streitpunkt wird“, erklärte er.
Außerdem regt Klöß mit Blick etwa auf sogenannte Soziale Netzwerke und Messengerdienste an, „sich nicht unter Druck zu setzen, erreichbar sein oder Eindrücke sofort teilen zu müssen“. Denn: „Im Zweifel freuen sich Familie und Bekannte auch noch am nächsten Tag über Weihnachtsgrüße“, erklärte Klöß, „und die Lieben vor Ort über mehr gemeinsame Zeit ganz analog vor dem Baum.“
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