Stefan Raab kündigt Comeback als Showmaster an

Moderator und Entertainer Stefan Raab hat sein Comeback als Showmaster angekündigt.

„Ich habe mir überlegt, ich mache wieder Shows“, sagte der 57-Jährige am Samstagabend in Düsseldorf nach einem Box-Schaukampf gegen Regina Halmich im Fernsehsender RTL. Mit dem Kölner Privatsender schloss Raab einen Vertrag mit mindestens fünf Jahren Laufzeit.

Die Sendung mit dem Boxkampf war die erfolgreichste Fernsehsendung zur Hauptsendezeit am Samstagabend. Insgesamt schalteten rund 5,9 Millionen Fernsehzuschauer ein. In der für die Werbung relevanten jüngeren Zielgruppe der 14-, bis 49-Jährigen lag die Einschaltquote bei herausragenden 52,9 Prozent.

Der Moderator wird dem Sender zufolge bereits kommende Woche im kostenpflichtigen Streamingdienst RTL+ eine neue Show mit dem Titel „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ starten. In der wöchentlich laufenden Show können Kandidaten jede Woche eine Million Euro gewinnen – allerdings nur, wenn sie bei Quizfragen und Spielen gegen Raab gewinnen.

Dass das neue Showformat nicht fürs herkömmliche Fernsehen entwickelt wurde, erklärte Raab mit dem „Gang der Zeit“: „Die Moderne spielt im Streaming.“ Allerdings soll der Moderator für RTL auch im klassischen Fernsehen auftreten. Es werde „zahlreiche Showformate“ für RTL und RTL+ geben, kündigte der Sender an.

Demnach sind verschiedene Shows geplant, die zur Primetime – also üblicherweise ab 20.15 Uhr – laufen sollen und für die Raab Ende des Jahres wieder vor die Kamera treten werde.

Raab hatte sich Ende 2015 vom Bildschirm verabschiedet. Bis dahin war er im Wesentlichen für ProSieben tätig; für den Münchner Privatsender machte er vor allem die mehrmals wöchentliche Sendung „TV total“ und eine Reihe Shows wie „Schlag den Raab“ oder Musik- und Sportshows. Damit war Raab über Jahre eines der erfolgreichsten und bekanntesten Fernsehgesichter in Deutschland.

Die Comeback-Ankündigung fand im Rahmen des Showkampfs von Raab gegen die ehemalige Boxweltmeisterin Regina Halmich statt. Der Moderator hatte bereits zuvor zweimal gegen die mittlerweile 47 Jahre alte Halmich geboxt und jeweils verloren. Auch den dritten Kampf verlor Raab deutlich nach Punkten – womöglich zog er sich dabei auch einen Rippenbruch zu, wie sein Ringarzt im Anschluss an den Kampf vermutete.

Bereits rund um die Ankündigung des Kampfs hatte es Spekulationen geben, dass der 57-Jährige auf den Bildschirm zurückkehren könnte. Einem Branchendienst zufolge schloss die Produktionsfirma von Raab mit RTL einen Vertrag über 90 Millionen Euro für Shows. Diese Summe bestätigte RTL zunächst nicht.

Auch der Boxkampf von Raab lief bereits auf RTL. Warum der Moderator nicht mehr für seinen einstigen Haussender ProSieben arbeitet, ist unklar. Zu seinem Comeback sagte er, RTL habe ihm ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte. Ihm sei wichtig, in seiner Arbeit eine „gewisse Freiheit“ zu haben: „Da haben wir eine übereinstimmende Philosophie gefunden.“

Den Boxkampf mit Halmich inszenierte Raab als gigantisches Spektakel mit Feuerwerk, einem von der Decke der Halle in Düsseldorf herabgelassenen Boxring und verschiedenen Showacts. Für seinen eigenen Auftritt ließ Raab von der Hallendecke eine lange Treppe runterklappen, die er dann langsam hinunterschritt.

Im Vorfeld war auch darüber spekuliert worden, ob Raab über die nötige Fitness für den Kampf verfügt. Für Videoclips hatte er sich mit Masken als stark übergewichtig dargestellt. Der unter dem Kampfnamen „Killerplauze“ kämpfende Raab zeigte sich dann aber beim Comeback deutlich fitter und trainierter als bei den vorherigen Kämpfen gegen Halmich in den Jahren 2001 und 2007. Einen weiteren Kampf gegen Halmich soll es nicht mehr geben, dies schloss die frühere Boxweltmeisterin aus.
© AFP

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