Schleswig-Holsteins SPD-Fraktionschef Thomas Losse-Müller hat seinen Rücktritt angekündigt. Gegenüber Partei und Fraktion erklärte er, sein Amt am Dienstag niederzulegen, wie ein Fraktionssprecher am Mittwoch in Kiel mitteilte. Am 1. April kommenden Jahres will der 50-Jährige auch sein Landtagsmandat abgeben. Er gab demnach persönliche Gründe für die Entscheidung an.
Losse-Müller wechselt nach eigenen Angaben im April zur bundesweiten Stiftung Klimaneutralität, wo er als dritter Geschäftsführer den Sozialklimarat und Projekte im Bereich Industriepolitik, Gesundheit und Sicherheitspolitik verantworten wird.
Losse-Müller war Spitzenkandidat der schleswig-holsteinischen SPD bei der Landtagswahl im Mai 2022, bei der die Sozialdemokraten eine historische Niederlage erlitten. Seit Mai vergangenen Jahres führte er auch die Landtagsfraktion.
Erst zwei Jahre zuvor war Losse-Müller in die SPD eingetreten, ein Parteiamt hatte er bis dahin nicht inne. Er war zuvor lange Mitglied der Grünen. 2012 holte die schleswig-holsteinische Finanzministerin Monika Heinold von den Grünen ihn als Staatssekretär in ihr Ministerium nach Kiel. Ab 2014 führte er die Staatskanzlei bis zur SPD-Niederlage 2017.
Die SPD-Landesvorsitzende in Schleswig-Holstein, Serpil Midyatli, erklärte, Losse-Müller habe die Fraktion nach der Landtagwahl „neu aufgestellt und mit großem Verantwortungsbewusstsein geführt“. Mit ihm habe die SPD im Landtag „ein klares Profil in der Auseinandersetzung mit der Regierung und die Schwächen von Schwarz-Grün schonungslos aufgezeigt“. Die Fraktion werde am kommenden Dienstag über seine Nachfolge entscheiden.
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