Wahlfälschung und versuchte Brandstiftung: Festnahme von Verdächtigem in Sachsen

Ein wegen Wahlmanipulation bei den Landtags- und Kommunalwahlen in Sachsen tatverdächtiger Mann soll auch versucht haben, an einem geplanten Asylbewerberheim Feuer zu legen.

Der 44-Jährige wurde am Montag festgenommen, wie die Generalstaatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt Sachsen mitteilten. Der Beschuldigte steht demnach in dringendem Verdacht, bei der Briefwahl zur Kommunalwahl in Dresden am 9. Juni insgesamt 151 Stimmzettel und bei der Landtagswahl am 1. September 126 Stimmzettel zugunsten der rechtsextremistischen Partei Freie Sachsen gefälscht zu haben.

Wie die Generalstaatsanwaltschaft bereits kurz nach der Wahl mitgeteilt hatte, wurden auf den Zetteln Kreuze überklebt und neue bei den Rechtsextremen gemacht. Die Manipulationen fielen am Wahlsonntag zunächst bei der Stimmenauszählung in Dresden auf, später kamen weitere Fälle auch außerhalb der sächsischen Landeshauptstadt hinzu. Die manipulierten Stimmzettel, die für ungültig erklärt wurden, hatten keine Auswirkungen auf die Sitzverteilung im Landtag.

Aufgrund eines DNA-Treffers und weiterer Ermittlungen ist der 44-Jährige den Angaben zufolge zudem dringend verdächtig, in der Nacht auf den 30. September vergangenen Jahres für eine versuchte Brandstiftung an einem ehemaligen Schulgebäude verantwortlich zu sein. Das Gebäude in Dresden-Klotzsche sollte als Unterkunft für Asylbewerber genutzt werden.

Einsatzkräfte durchsuchten am Montag erneut die Wohnung des Mannes in Dresden. Anschließend wurde der Haftbefehl gegen ihn in Vollzug gesetzt. Bereits Mitte September waren bei einem Einsatz in der Wohnung mögliche Beweismittel beschlagnahmt worden. Zudem wurde am Montag die Wohnung einer 42-jährigen Frau aus Dresden durchsucht, die im Verdacht steht, den Beschuldigten bei der versuchten Brandstiftung unterstützt zu haben.
© AFP

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