Vier Jahre nach dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden hat die Polizei die Sonderkommission deutlich verkleinert. Statt wie bislang 40 Ermittler befassen sich künftig nur noch fünf Beamte mit dem Fall, wie die Polizeidirektion Dresden am Freitag mitteilte. Sie sollen vor allem neuen Hinweisen nachgehen, denn noch immer fehlen wertvolle Schmuckstücke aus dem Diebstahl.
Die nach einem damals gestohlenen Schmuckstück benannte Sonderkommission „Epaulette“ wurde nach dem Einbruch ins Grüne Gewölbe im November 2019 gegründet. Im Zuge der Ermittlungen wurden den Angaben zufolge 3200 Spuren gesichert, Staatsanwaltschaft und Polizei gingen in den vergangenen Jahren zudem mehr als 1700 Hinweisen nach.
Die Täter waren durch ein angesägtes Fenstergitter in die Ausstellungsräume des Dresdner Residenzschlosses gelangt, welches das Grüne Gewölbe beherbergt. Dort zertrümmerten sie eine Vitrine mit einer Axt und rissen Schmuckstücke heraus.
Das Landgericht Dresden verurteilte im Mai dieses Jahres fünf Männer zu mehrjährigen Haft- oder Jugendstrafen. Bis auf einen Fall sind die Urteile noch nicht rechtskräftig. Ein sechster Angeklagter wurde mangels Beweisen freigesprochen. Alle Angeklagten stammen aus dem Berliner Clanmilieu und sind miteinander verwandt.
Vor gut einem Jahr beschlagnahmte die Polizei in Berlin einen erheblichen Teil der Beute, etliche Teile waren allerdings beschädigt. Nach wie vor fehlen zudem Schmuckstücke. Die Rückgabe des Schmucks gehörte zu einem vor Gericht ausgehandelten Deal, dem vier Angeklagte mit der Aussicht auf mildere Strafen zustimmten.
Inzwischen erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen weiteren Tatverdächtigen. Dem 23-Jährigen, der wie die anderen Täter aus dem Clanmilieu stammt, wird Beihilfe zu dem Einbruch vorgeworfen. Der Prozess gegen ihn steht noch aus.
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