Laut einer am Mittwoch vom Kultusministerium in Dresden veröffentlichten Erhebung halten es 87 Prozent der Befragten für wichtig, die Sprache der Minderheit zu erhalten. Das sind sieben Prozent mehr als in einer früheren Befragung von 2023.
Generell erhöhte sich die Akzeptanz für den Gebrauch der Sprache. 41 Prozent der Befragten im sorbischen Siedlungsgebiet und 28 Prozent in den umliegenden Gemeinden empfinden es als positiv, wenn in ihrer Gegenwart Sorbisch gesprochen wird. Bei einer Umfrage im vergangenen Jahr waren dies noch 37 Prozent beziehungsweise 25 Prozent.
Insgesamt wurden 1796 Menschen in der Oberlausitz in drei Wellen zwischen Oktober 2023 und Juli 2024 zu ihrer Einstellung zur sorbischen Sprache befragt. Seit 2020 wirbt die staatliche Imagekampagne „Sorbisch? Na klar“ für ein Miteinander von Deutsch und Sorbisch in der Region.
Die Sorben sprechen eine slawische Sprache, die mit dem Polnischen, Tschechischen und Slowakischen verwandt ist. Sie kamen vor rund 1500 Jahren in das Gebiet zwischen Ostsee und Erzgebirge. Heute leben noch etwa 60.000 Sorben in Sachsen und Brandenburg, vor allem in der Ober- und Niederlausitz, wo sie sich kulturelle Eigenarten bewahrten.
© AFP