Nach Verurteilung wegen Kindesmissbrauchs: Flüchtiger Ex-Schulleiter gefasst

Ein wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs verurteilter ehemaliger Schulleiter aus Sachsen ist mehr als ein Jahr nach seiner Flucht in Kambodscha gefasst worden.

Ein wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs verurteilter ehemaliger Schulleiter aus Sachsen ist mehr als ein Jahr nach seiner Flucht in Kambodscha gefasst worden. Wie die Polizei in Görlitz am Montag mitteilte, wurde der 55-Jährige Anfang März in dem asiatischen Land festgenommen. Seit dreieinhalb Wochen sitzt er in Dresden in Haft.

Der frühere Schulleiter einer Schule in Mücka im Landkreis Görlitz war Ende 2022 wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und einem Monat verurteilt worden. Im Mai 2021 hatte der Beschuldigte eine damals 13-jährige Schülerin in der Schulbibliothek missbraucht.

Zuvor hatten bereits 2016 und 2018 Schülerinnen ähnliche Vorwürfe erhoben. Die Verfahren wurden damals aus Mangel an Beweisen von der Staatsanwaltschaft eingestellt, im letzten Fall aber wieder aufgerollt.

Nach dem Urteil flüchtete der Mann ins Ausland. Der ehemalige Schulleiter wurde zur Festnahme ausgeschrieben. Im Zuge der Ermittlungen ergaben sich nach Polizeiangaben Hinweise zu Flugbuchungen nach Kambodscha. Weitere Recherchen zeigten, dass er dort offenbar ein Gästehaus eröffnet hatte.

Da eine Auslieferung des Verurteilten von Kambodscha nach Deutschland nicht möglich war, fanden die Ermittler eine andere Lösung. Als das Visum des 55-Jährigen in Kambodscha ausgelaufen war, wurde er am 6. März von der dortigen Polizei festgenommen. Später wurde er nach Bangkok in Thailand geflogen, wo ihn Beamte des Landeskriminalamts Sachsen und der Polizeidirektion Görlitz übernahmen.
© AFP

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