Nach Überfall auf SPD-Politiker in Dresden: Insgesamt vier Tatverdächtige ermittelt

Nach dem Überfall auf den sächsischen SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke und einen Wahlkampfhelfer der Grünen in Dresden haben die Ermittler drei weitere Beschuldigte identifiziert.

Nach dem Überfall auf den sächsischen SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke und einen Wahlkampfhelfer der Grünen in Dresden sind insgesamt vier Tatverdächtige ermittelt worden. Nachdem sich bereits ein 17-Jähriger der Polizei gestellt hatte, wurden am Sonntag drei weitere Beschuldigte identifiziert, wie die Staatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen am Montag mitteilten. Deren Wohnungen wurden durchsucht.

Bei den vier Beschuldigten handelt es sich demnach um junge Männer im Alter von 17 und 18 Jahren. Sie befanden sich auf freiem Fuß, weil den Angaben zufolge keine Haftgründe vorlagen. Zwei der zuletzt ermittelten Tatverdächtigen traten nach Angaben aus Sicherheitskreisen polizeilich bereits in Erscheinung.

Ecke, sächsischer SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl, war am Freitagabend in Dresden niedergeschlagen und schwer verletzt worden. Zuvor soll die Gruppe einen 28-Jährigen angegriffen haben, der für die Grünen Wahlplakate anbrachte. Der Angriff auf Ecke, der nach dem Angriff operiert werden musste, sorgte bundesweit für Empörung, löste aber zugleich eine Welle der Solidarität aus.

Ein 17-Jähriger stellte sich in der Nacht zum Sonntag der Polizei und gab an, den SPD-Politiker niedergeschlagen zu haben. Der Jugendliche war zuvor noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten.

Im Verlauf der Ermittlungen konnten den Angaben zufolge zunächst zwei weitere Beschuldigte identifiziert werden. Deren Wohnungen wurden auf Anordnung des Amtsgerichts Dresden am frühen Sonntagabend durchsucht. Noch am Sonntag wurde demnach ein vierter Beschuldigter ermittelt, dessen Wohnung am späten Abend ebenfalls durchsucht wurde.

Die Durchsuchungen fanden nach Angaben einer LKA-Sprecherin in Dresden und Umgebung statt. Daran waren unter anderem Beamte des polizeilichen Terrorismus- und Extremismusabwehrzentrums sowie der Bereitschaftspolizei beteiligt.

Auf die Spur der drei weiteren Tatverdächtigen waren die Ermittler dem LKA zufolge durch die Auswertung von Beweismitteln gekommen, die bei dem zuerst bekannten 17-jährigen Beschuldigten beschlagnahmt worden waren.
© AFP

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