Die Staatsanwaltschaft Dresden hat zwei Männer wegen einer mutmaßlichen lebensgefährlichen Schleusung von knapp 30 Migranten in einem hermetisch verschlossenen Lastwagen angeklagt. Den beiden Beschuldigten im Alter von 27 und 52 Jahren werde gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern vorgeworfen, teilte die Anklagebehörde in der sächsischen Landeshauptstadt am Dienstag mit. Sie sollen im März 28 Migranten in einem mit Weinflaschen beladenen Lastwagen aus Tschechien illegal in die Bundesrepublik gebracht haben.
Laut Anklage fand die Schleusungsfahrt, für welche die Migranten mindestens 2800 Euro pro Kopf zahlten sollten, unter „menschenunwürdigen Bedingungen“ statt. Der Laderaum des Lastwagens verfügte demnach weder über Belüftungs- noch Lichtöffnungen. Aufgrund dort befindlicher scharfkantiger Gegenstände bestand für die ungesicherten Menschen zudem Lebensgefahr.
Bundespolizisten vereitelten die Schleusung am 30. März, die Beschuldigten wurden festgenommen und kamen in Untersuchungshaft. Der ältere Angeklagte gestand die Vorwürfe laut Staatsanwaltschaft inzwischen „im Wesentlichen“, der jüngere machte bislang keine Angaben. Über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheidet das Landgericht Dresden.
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