Aufräumarbeiten an teilweise eingestürzter Brücke in Dresden abgeschlossen

In Dresden sind die Aufräumarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke vorläufig abgeschlossen.

„Es ist geschafft“, teilte die Feuerwehr in der sächsischen Landeshauptstadt am späten Samstagabend in verschiedenen sozialen Netzwerken mit. Der sogenannte C-Brückenteil der Carolabrücke, auf dem normalerweise die Straßenbahn verkehrt, war in der Nacht zum Mittwoch auf einer Länge von etwa hundert Metern in die Elbe gestürzt.

Die genaue Ursache ist noch unklar. In der Nacht zum Freitag waren weitere Bereiche des C-Brückenteils gesprengt worden, um deren Beräumung möglich zu machen. „Der Bereich am Neustädter Brückenkopf der Carolabrücke ist vollständig von den Trümmerteilen des abgerissenen Brückenzuges C beräumt“, erklärte die Feuerwehr nun. Sie fuhr die letzten Maschinen heraus.

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sprach am Sonntag vor Journalisten von einer „großartigen Leistung“. Er kündigte eine Task Force an, die sich ab Montag um die Verkehrsplanung kümmern sollte. Die „wesentliche Ader“ der Stadt solle wiederhergestellt werden.

Es werde geprüft, was mit den Brückenzügen A und B passieren solle. Das werde etwa zwei Wochen dauern. Wie es dann weitergehe, sei abhängig von den Ergebnissen. Sollte tatsächlich ein Ersatzneubau errichtet werden müssen, würden „gravierende investive Mittel“ notwendig. Dazu liefen Gespräche mit Bund und Land.

„So kann es mit den Infrastrukturen nicht weitergehen“, warnte Hilbert und forderte: „Die Kommunen müssen zu ihrer Aufgabenerfüllung ausreichend finanziert werden.“

Beräumt wurden bis Samstag die Uferbereiche unterhalb der Brücke. Der Brückenteil, der in die Elbe gestürzt ist, soll hingegen zunächst dort verbleiben. Nach Einschätzung des Dresdner Umweltamts hat das keine großen Auswirkungen auf das beginnende Hochwasser an dem Fluss.

Durch das leichte Rückstauen des Wassers an einigen Stellen verändere sich der Pegel, sagte der Leiter des Brand- und Katastrophenschutzamts der Stadt, Michael Katzsch, am Sonntag vor Journalisten. Das sei „herausfordernd“, werde aber berücksichtigt. Die Stadt wisse genau, bei welchem Wasserstand welche Maßnahmen ergriffen werden müssten.

Nach starken Regenfällen und Überschwemmungen in Tschechien bereitet sich die Stadt auf Hochwasser vor. Zunächst war die Lage aber entspannt. Am Sonntagnachmittag galt laut Landeshochwasserzentrum die Alarmstufe Eins. Der Wasserpegel war höher als viereinhalb Meter.

Erwartet wird, dass der Pegel noch bis Mittwochabend oder Donnerstagmorgen weiter steigt. Dann könnte ein Wasserstand von sechs Metern überschritten werden. Dresden bereitet sich mit einem Hochwasserabwehrplan darauf vor. Am Sonntag sollten an einem Ufer zunächst Sandsäcke aufgeschichtet werden, kündigte Katzsch an.

Bis Montagnachmittag soll es in Sachsen wieder lang anhaltend regnen, wie der Deutsche Wetterdienst vorhersagte. Danach sollen die Regenfälle nachlassen.
© AFP

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