Dallmann folgt mit seinem Amtsantritt auf Dr. Akos Doma, der in diesem Jahr das Stadtschreiberstipendium erhielt. Jonas-Philipp Dallmann hat heute bei einem Treffen mit dem Leiter des Fachbereiches Kunst und Kultur, Torsten Wiegel, seinen Vertrag unterzeichnet. Im Ausschreibungsverfahren für das Stadtschreiberstipendium 2024 hatten sich 32 Interessenten beworben.
Jonas-Philipp Dallmann studierte Architektur an der Hochschule der Künste Berlin und war freier Mitarbeiter von Architektur- und Ingenieurbüros und an einem Forschungsinstitut. Er kann zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften, Anthologien sowie als Sachbuchautor nachweisen.
Seine besondere Motivation für Magdeburg speist sich aus seiner literarischen und wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Architekten Bruno Taut, der von 1921 bis 1924 Stadtbaurat in Magdeburg war. Jonas-Philipp Dallmann ist in Berlin in einer Bruno-Taut-Siedlung aufgewachsen, der „Freien Scholle“, und lebt dort heute in einem von Taut entworfenen denkmalgeschützten Haus. Seit seinem Architekturstudium bewegt er sich als Autor von Erzählungen und Romanen an der Schnittstelle zwischen Architektur und Literatur.
Das Kulturbüro der Landeshauptstadt hatte im Frühjahr dieses Jahres das Amt der Stadtschreiberin bzw. des Stadtschreibers ausgeschrieben. Fristgerecht gingen 32 Bewerbungen ein. 30 Bewerbungen kamen aus Deutschland und zwei aus Österreich. Nachdem alle Bewerbungen der Jury zugesandt und von dieser gesichtet wurden, erfolgte am 4. September die Beratung zur Auswahl und Nominierung.
Das Stadtschreiber-Stipendium
Im Zuge der Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ wurde 2012 ein Stadtschreiberstipendium eingerichtet, das 2013 erstmals vergeben wurde. Die Landeshauptstadt Magdeburg lädt seitdem jährlich deutschsprachige Autor*innen ein, sich um die Position des Stadtschreibers bzw. der Stadtschreiberin zu bewerben. Voraussetzung ist, dass er oder sie vom 1. April bis 31. Oktober in Magdeburg lebt und arbeitet. Die Höhe des Stipendiums beträgt monatlich 1.200 Euro. Eine mietkostenfreie Wohnung stellt die Stadtverwaltung zur Verfügung.
Das Magdeburger Stadtschreiberstipendium dient hauptsächlich der Unterstützung des eigenen schriftstellerischen Schaffens. Die Landeshauptstadt erwartet, dass die Stadtschreiber*innen mit künstlerischen Mitteln die Geschichte und Gegenwart der Stadt reflektieren. Stadtschreiber*innen sollten sich gern mit dem urbanen Leben und den literarisch-kulturpolitischen sowie künstlerischen Traditionen der Stadt befassen, sich in laufende Prozesse einmischen und seine „Außensicht“ in einem literarischen Beitrag öffentlich machen und zur Diskussion stellen, um die Kommunikation in der Stadt weiter zu befördern und anzuregen.