Magdeburg – Unter dem Titel „Großstadt und Reformation. Metropolen als Innovationsräume“ nehmen Historikerinnen und Historiker aus fünf europäischen Ländern und den USA die Anfänge der Reformation neu in den Blick. Die Tagung findet vom 26. bis 28. Juni 2024 in der Johanniskirche statt. Alle Interessierten sind willkommen. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird per E-Mail an kontakt@hiko-sachsen-anhalt.de gebeten.
Am 26. Juni 1524 predigte Martin Luther in der völlig überfüllten Johanniskirche. Sein öffentlicher Auftritt machte die Reformation in der größten Stadt im Osten des Reiches unumkehrbar. Keine andere Stadtreformation außerhalb Wittenbergs hat Luther stärker gefördert. Lange bevor sich erste Territorialstaaten zur neuen Lehre bekannten, wurde Magdeburg als vitale und streitbare Hochburg der Reformation deutschlandweit zum Begriff.
Stadtarchivar Prof. Dr. Christoph Volkmar blickt voraus: „Eine Bürgerbewegung aus der Mitte der Gesellschaft hat Magdeburg 1524 zukunftsweisend erneuert und die Stadt mittels moderner Medien überregional bekannt gemacht. Gemeinsam mit internationalen Experten vergleichen wir den Modellfall Magdeburg mit ausgewählten Metropolen in Mittel- und Westeuropa. Die Reformation war ein Höhepunkt unser Stadtgeschichte.“
Oberbürgermeisterin Simone Borris und Regionalbischof Dr. Dr. hc. Johann Schneider eröffnen die Tagung am 26. Juni, dem 500. Jahrestag von Martin Luthers Predigt, am historischen Schauplatz in der Johanniskirche. Den Festvortrag hält der international renommierte Reformationshistoriker Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Kaufmann von der Universität Göttingen.
Veranstalter sind das Stadtarchiv Magdeburg, der Evangelische Kirchenkreis Magdeburg und die Historische Kommission für Sachsen-Anhalt in Verbindung mit dem Kuratorium Friedensforum Johanniskirche 1631–2031. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Dr. Hartmut Kühne und Prof. Dr. Christoph Volkmar.
Das Programm gibt es als Flyer oder im Internet unter www.magdeburg.de/stadtarchiv. Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung per E-Mail an kontakt@hiko-sachsen-anhalt.de wird bis 17. Juni gebeten.
Die Tagung ist Teil der Veranstaltungsreihe „500 Jahre Reformation in Magdeburg“. Bereits am 15. Juni 2024 findet um 17.00 Uhr in der Magdeburger Pauluskirche die Uraufführung des Reformationsoratoriums „Die Himmelsleiter“ von Barry Jordan und Giselher Quast statt, das eigens für diesen Anlass komponiert wurde. Es musiziert der Magdeburger Kantatenchor unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Tobias Börngen.