Mord an Arzt aus Rheinland-Pfalz: Landgericht Trier verhängt Haftstrafen

20 Monate nach dem gewaltsamen Tod eines Arztes aus dem rheinland-pfälzischen Gerolstein sind zwei zur Tatzeit 16-Jährige wegen Mordes verurteilt worden.

Das Landgericht Trier verhängte am Dienstag gegen einen der beiden Angeklagten eine Jugendstrafe von neun Jahren, gegen den anderen sechs Jahre, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.

Die mitangeklagte Mutter eines der Jugendlichen, die frühere Lebensgefährtin des Arztes, erhielt eine Haftstrafe von zwei Jahren und vier Monaten. Sie wurde wegen unterlassener Hilfeleistung verurteilt, außerdem wie die beiden männlichen Angeklagten wegen Brandstiftung. Laut Anklage sollen die drei ein Auto angezündet haben, um Spuren zu beseitigen.

Der Fall machte im vergangenen Jahr deutschlandweit Schlagzeilen. Der 53 Jahre alte Arzt war bereits Ende Dezember 2022 getötet worden. Seine Leiche wurde aber erst deutlich später gefunden.

Zuletzt war er am 30. Dezember 2022 an seiner Arbeitsstelle in einem Krankenhaus in Daun in der Eifel gesehen worden. Vier Tage später wurde er von seinem Arbeitgeber als vermisst gemeldet. Sein Auto wurde Anfang Januar ausgebrannt in einem Wald entdeckt, seitdem fehlte zunächst jede Spur von dem Vermissten. Mitte Juni 2023 fanden Ermittler dann seine Leiche bei einer Suchaktion in einem Wald nahe dem Ort Rockeskyll in der Eifel.

Nach der Tat sollen die beiden Jugendlichen und die damals 35 Jahre alte Frau mit der Leiche in den Wald gefahren sein und sie dort vergraben haben. Um die Spuren zu beseitigen, sollen sie das Auto in Brand gesetzt haben.

Nach dem Auffinden des Toten gingen die Ermittler schnell von einem oder mehreren Tätern aus dem persönlichen Umfeld aus. Im September 2023 wurden die Lebensgefährtin und die Jugendlichen festgenommen.
© AFP

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