Ermittler haben einen illegalen Onlineservice für verschleierte Schadsoftware abgeschaltet. Gegen den mutmaßlichen Betreiber wird wegen des gewerbsmäßigen Betreibens einer kriminellen Handelsplattform im Internet ermittelt, wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden und die Generalstaatsanwaltschaft im rheinland-pfälzischen Koblenz am Mittwoch mitteilten.
Die Plattform namens AegisTools.pw war seit 2020 bekannt. Sie stellte Dienste zur Verfügung, mit denen Schadsoftware so getarnt werden kann, dass gängige Antivirenprogramme sie nicht erkennt. Zudem bot der Dienst eine Software an, mit der Nutzer unerlaubt an Passwörter und Zugangsdaten gelangten.
Die Plattform selbst verlangte keine Registrierung und konnte nahezu anonym genutzt werden. Weltweit sollen mehr als tausend User die Dienste für cyberkriminelle Aktivitäten genutzt haben. Sämtliche Angebote konnten mit Kryptowährung bezahlt werden.
An der Abschaltung und Identifizierung des mutmaßlichen Betreibers waren auch US-Behörden beteiligt, darunter die Bundespolizei FBI. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Manns in Speyer in Rheinland-Pfalz wurden mehrere Computer und Laptops beschlagnahmt.
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