Die Holzwespen-Schlupfwespe setzte sich gegen eine Reihe anderer Vorschläge durch, wie das Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut im brandenburgischen Müncheberg am Donnerstag bekanntgab. Der Nachwuchs des Insekts ernährt sich von Larven der Holzwespen und hilft damit, den Bestand der Holzschädlinge zu regulieren.
Die Holzwespen-Schlupfwespe fällt vor allem durch ihre rot-schwarzen Beine, ihre langen vielgliedrigen Fühler und ihren grazilen, bis zu 35 Millimeter langen und dunkel gefärbten Körper mit weißen Tupfen auf. Die erwachsenen Tiere fliegen vom späten Frühjahr bis in den Spätsommer durch Wälder und ernähren sich von Honigtau oder vom Saft von Kiefernnadeln.
Das Weibchen der Holzwespen-Schlupfwespe legt mit einer Art Legebohrer je ein Ei auf eine tief im Holz verborgene Larve der Holzwespe ab. Rhyssa persuasoria erkennt die von Holzwespen befallenen Bäume demnach am Geruch. Sie riecht zwar nicht die Wespenlarve selbst, aber die von ihr mitgebrachten, holzabbauenden Pilze. Während der ersten drei Larvenstadien ernährt sich die Holzwespen-Schlupfwespe von der austretenden Körperflüssigkeit der Wirtslarve, bevor diese dann komplett aufgefressen wird.
Mit weltweit mehr als 23.000 beschriebenen Arten stellen Schlupfwespen die artenreichste Hautflügler-Familie dar. Durch die parasitoide Lebensweise, die zwangsläufig zum Tod des Wirtes führt, spielen sie eine zentrale Rolle im Ökosystem, indem sie auf natürliche Weise zur Regulation von Insektenpopulationen beitragen und somit das ökologische Gleichgewicht erhalten. Das Insekt des Jahres wird seit 1999 gekürt.
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