Unna – Die Lehne ziert in großen Lettern der Schriftzug „Unna sagt NEIN zu Gewalt gegen Frauen!“ Am Mittwoch, 9. April 2025, wurde die Bank, die ganz bewusst in dem viel genutzten Laufweg zwischen dem Bahnhof und Innenstadt platziert wurde, offiziell eröffnet. Die Anschaffung hat die stellvertretende Bürgermeisterin Simone Hackenberg finanziert, der Aufbau erfolgte aus städtischen Mitteln.
Simone Hackenberg hat nicht nur die Bank gespendet, sondern ergriff auch die Initiative zu ihrer Anschaffung. Bei der Mitgliederversammlung des Frauenforums hatte sie davon erfahren, dass es solche Bänke in Bergkamen und Bönen bereits gibt. „Das brauchen wir auch in Unna“, habe sie spontan gedacht und kümmerte sich in Abstimmung mit der Kirchengemeinde St. Katharina, dem Stadtmarketing sowie dem Tiefbau- und Ordnungsamt um die Umsetzung. Die Bank ist freilich viel mehr als ein Ort des Verweilens, sondern bietet neben der weithin sichtbaren Botschaft auch niedrigschwellige Hinweise zu Hilfsmöglichkeiten für betroffene Frauen. QR-Codes und Telefonnummern auf einer Plakette führen zu einem bundesweiten Hilfetelefon sowie zum Frauenforum im Kreis Unna.
„Die Bänke sind in Deutschland und darüber hinaus nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern sollen auch das Bewusstsein für die Bekämpfung von Gewalt an Frauen stärken“, erklärt Katja Sahmel, Gleichstellungsbeauftragte der Kreisstadt Unna. In Deutschland erlebe jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben häusliche Gewalt. Dies geschehe häufig nicht durch Fremde auf dunklen Straßen, sondern durch Männer, die sie kennen und mit denen sie zusammenleben – Männer, die den Frauen und ihren Kindern eigentlich Schutz und Geborgenheit bieten sollten.