Rhein-Kreis Neuss – Unter dem Leitwort „Pflege und Beruf, das geht?!“ kamen in der Pegelbar im Neusser Hafen interessierte Bürgerinnen und Bürger, Vertreter heimischer Unternehmen und Repräsentanten der mit dem Thema befassten Organisationen und Einrichtungen zusammen. Dazu gehörten die Kommission Silberner Plan, die Wohlfahrtsverbände, voll- und teilstationäre Pflegehäuser, Einrichtungen der Eingliederungshilfe sowie Wohngemeinschaften und Förderschulen. Kreisdirektor Dirk Brügge eröffnete das Treffen, das José Narciandi moderierte.
Im Mittelpunkt standen drei aufschlussreiche Vorträge. Christa Beermann, Demografie-Beauftragte des Ennepe-Ruhr-Kreises und Dozentin an der Hochschule für Gesundheit in Bochum, und Georg Oberkötter vom Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales beleuchteten die Herausforderungen, Erfahrungen und Möglichkeiten, die in der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf liegen. Zudem wurde das vom Ministerium ins Leben gerufene Landesprogramm zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf präsentiert.
Gesine Eschenburg, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Neuss gGmbH, zeigte am Beispiel ihres Unternehmens, wie das Programm zur Umsetzung kommt. Sie führte aus, dass sich konkrete Vorteile für ihre Beschäftigten ergeben. Durch die Unterstützung des Arbeitgebers, insbesondere im Bereich der Flexibilisierung der Arbeitszeit, seien die Angestellten in der Position, sich ganz auf ihre private Pflegesituation fokussieren zu können. Im Ergebnis seien sie motivierter und konzentrierter im Arbeitsalltag. Für die Lebenshilfe bedeute dies als Arbeitgeber, besonders attraktiv sein zu können, was sich auch auf die Rekrutierung qualifizierten Personals auswirke. Eschenburg warb dafür, dass sich weitere Unternehmen dem Programm anschließen.
Abgerundet wurde der Nachmittag mit einem Buffet und zahlreichen Gesprächen der Teilnehmer und Referenten mit dem Blick auf den Hafen und die Basilika St. Quirin. Kreisdirektor Brügge und Kreissozialamtsleiter Jens Bender freuten sich über die positive Resonanz auf das Treffen und kündigten aufgrund der stetig steigenden Bedeutung des Themas weitere Informationsveranstaltungen an.