Rhein-Kreis Neuss: Wohnungsbaukonferenz zu preisgünstigem Wohnraum

Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung haben sich bei der Wohnungsbaukonferenz des Rhein-Kreises Neuss über die aktuelle Situation am Wohnungsmarkt und über Lösungsmöglichkeiten zur Schaffung von preisgünstigem Wohnraum ausgetauscht.

Rhein-Kreis Neuss – Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hob in seinem Fazit hervor, wie wichtig das Thema ist. „Die Zahlen der Wohnungsbedarfsanalyse sowie die aufgrund der hohen Baupreise und steigenden Zinsen stark rückläufige Bautätigkeit machen deutlich, dass der Bedarf weiter steigen wird. Das gilt insbesondere für die Nachfrage nach preisgünstigem Wohnraum. Mit vereinten Kräften müssen wir dafür sorgen, dass gebaut wird. Wichtig ist dabei weniger, wer der Bauherr ist. Hauptsache ist, dass der entsprechende preisgünstige Wohnraum für die Bürgerinnen und Bürger entsteht.“

Die um eine Nachfrageauswertung aus Immobilienportalen ergänzte Wohnungsbedarfsanalyse stellte Torsten Bölting, Geschäftsführer der InWIS Forschung und Beratung GmbH, bei der Wohnungsbaukonferenz vor. Demnach steigen die Bedarfe immer weiter an. Laut Bölting sind im Rhein-Kreis bis 2039 insgesamt 12.598 neue Wohnungen erforderlich, um die auf Basis der Haushaltsprognose ermittelte „Unterdeckung“ auszugleichen. Den Gesamtbedarf bis 2039 bezifferte er auf 22.426 Wohneinheiten, weil auch Ersatz für 9828 im Lauf dieses Zeitraums nicht mehr marktgängige Wohnungen geschaffen werden müsse.

Ein Baustein, um die Ziele zu erreichen, ist die Service- und Koordinierungsgesellschaft für preisgünstigen Wohnraum, die der Rhein-Kreis Neuss aus der Taufe gehoben hat. „Sie ist erfolgreich gestartet und hat schon einige gute Projekte in Grevenbroich, Jüchen, Kaarst, Korschenbroich, Neuss und Rommerskirchen auf den Weg gebracht hat“, betont der Landrat. Er macht zugleich deutlich, dass niemand die Nachfrage alleine bedienen kann. „Hierzu bedarf es einer Kraftanstrengung aller Akteure.“

Weitere Impulsvorträge bei der Wohnungsbaukonferenz, die von Benjamin Josephs, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rhein-Kreis Neuss, moderiert wurde, gab es zu den Themen „Preisgünstiger Wohnraum in NRW – wie unterstützt das Land Kommunen und Investoren?“, „Der Wohnungsmarkt im Rhein-Kreis Neuss“, „Handlungsmöglichkeiten von Wohnungsbaugesellschaften in angespannter wohnungspolitischer und -wirtschaftlicher Lage zu aktuellen Rahmenbedingungen zur Förderung des preisgebundenen Wohnungsbaus“ und „Beitrag der Service- und Koordinierungsgesellschaft des Rhein-Kreises Neuss und kommunaler Genossenschaften für preisgünstigen Wohnraum im Rhein-Kreis Neuss“.

Referenten neben Torsten Bölting waren Carsten Gille und Heiko Kemper (Neusser Immobilienbörse), Alexander Rychter (Vorstand des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland-Westfalen), Michael Kirchner (Service- und Koordinierungsgesellschaft für preisgünstigen und bezahlbaren Wohnraum Rhein-Kreis Neuss) sowie Thomas Stausberg, Bereichsleiter Wohnraumförderung der NRW.Bank.

xity.de
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