Rhein-Kreis Neuss – Jahrzehntelange Verdienste um die Heimat haben in Neuss ihre Würdigung erfahren: „Eine solche Ehrung setzt ein Zeichen – ein Zeichen dafür, wen unsere Gesellschaft schätzt und was ihr wichtig ist. Und dabei steht das Engagement der Bürgerinnen und Bürger ganz weit oben. Denn wir brauchen Menschen, die selbst aktiv werden. Wir brauchen Menschen, denen das Schicksal ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht gleichgültig ist und die sich für andere einsetzen“, so Reinhold.Marlene Conrads war im Jahr 2000 Gründungsmitglied des Heimatvereins Gartenvorstadt Reuschenberg, dem sie zehn Jahre als Geschäftsführerin diente. Seit 2011 fungiert sie als Vorsitzende der inzwischen auf 350 Mitglieder angewachsenen Gesellschaft. Der Heimatverein unter ihrer Leitung ist geradezu omnipräsent im Ort. Die Palette seines Engagements reicht vom Maibaumsetzen, von der Unterstützung der Schulen und der Herausgabe des „Reuschenberger Kalenders“ bis zur Weihnachtsfeier für alle und zur Spende eines Trikotsatzes für die Bambini-Mannschaft des TuS Reuschenberg.
Die Formen des Engagements von Marlene Conrads spiegeln sich in der Weiterentwicklung vor Ort wider, wofür sie ihr gut ausgebautes Netzwerk von Kontakten nutzt und im ständigen Austausch mit Gewerbetreibenden, Schützen, Karnevalisten, Schulen, Kindergärten, Bürgerinnen und Bürgern steht. Dabei legt sie großen Wert auf den Erhalt von Traditionen und pflegt Brauchtum und Heimatverbundenheit. So organisierte sie auch regelmäßig Karnevalsveranstaltungen.
Marlene Conrads setzt sich außerdem für den Denkmalschutz ein und sorgt für Erhalt, Verschönerung und Pflege der örtlichen Grünanlagen, Wegekreuze und Naherholungsgebiete. Ein besonderes Anliegen ist ihr das Arboretum, das Baummuseum im Selikumer Park. Außerdem engagiert sich die Geehrte seit 2021 als beratendes Mitglied im Bezirksausschuss für die Neusser Ortsteile Reuschenberg und Selikum, Weckhoven und Hoisten und ist zweite Vorsitzende des Vereins zur Pflege und Förderung der Mundart im Rhein-Kreis Neuss.
Mehr als 20 Jahre engagierte sich Marlene Conrads zudem als Mitglied der katholischen Frauengemeinschaft in der heutigen Pfarrgemeinde St. Elisabeth und Hubertus. Dieser Einsatz drückte sich etwa beim Anlegen der Blumenteppiche in der Kirche zur Fronleichnamsprozession aus. Zu Beginn der Corona-Pandemie unterstützte sie außerdem tatkräftig die Organisation eines „Gabenzauns“, an den Lebensmittelspenden für Bedürftige gehängt werden konnten. Bis zum Jahr 2019 hat sich Marlene Conrads im Reuschenberger St.-Martins-Komitee engagiert sowie entscheidend dazu beigetragen, dass für jeweils etwa 300 Kinder der Martinsumzug und die Mantelteilung stattfinden konnten.
Das große Jubiläum „75 Jahre Reuschenberg“ hat die neue Bundesverdienstkreuzträgerin 2007 ebenfalls an federführender Stelle verantwortet, wobei Kirchen, Vereine und andere Institutionen mit eingebunden waren. Die Palette reichte vom Gottesdienst bis zum Festakt, von der Fotoausstellung bis zur selbst gedruckten und zusammengefügten Festschrift und ist vielen Menschen bis heute im Gedächtnis geblieben.
Conrads wurde in Holzheim geboren, ist in Hoisten aufgewachsen, verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Bis zu ihrem Renteneintritt war sie Kauffrau im Reuschenberger Möbelhaus. In dem Unternehmen der Familie war sie unter anderem für Personalangelegenheiten und die Ausbildung zuständig.