Neuss weißt auf Fütterungsverbot von Wildtieren hin

Angesichts der steigenden frühlingshaften Temperaturen bittet die Stadt Neuss alle Bürger:innen auch in diesem Jahr nachdrücklich, sich an das Fütterungsverbot von Wildtieren zu halten.

Neuss – Dies ist in der Grünflächenordnung der Stadt Neuss festgehalten und dient dem Wohl der Tiere. Neben den Wasservögeln betrifft das Verbot beispielsweise auch Tauben und Nutria.

Der Kommunale Service- und Ordnungsdienst (KSOD) und das Amt für Stadtgrün, Umwelt und Klima haben bereits in der Vergangenheit regelmäßig Menschen, die Tiere fütterten, angesprochen und über das Verbot sowie dessen Hintergründe informiert. Leider hat sich gezeigt, dass die von KSOD und Parkaufsicht ausgesprochenen, mündlichen Verwarnungen nicht zu einer Verhaltensänderung der Betroffenen geführt haben. Um die Wildtiere besser schützen zu können, werden Verstöße gegen das Fütterungsverbot daher seit 2023 konsequent geahndet. Betroffene müssen mit  Verwarn- und Bußgelder bis zu 1.000 € rechnen.

Fütterung schadet Tieren und der Gewässerqualität

Viele Menschen glauben, dass sie mit dem Füttern von Wasservögeln, Tauben oder auch Nutrias den Tieren etwas Gutes tun, tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall. Wildlebende Wasservögel, wie Enten, Blessrallen, Schwäne, Gänse und andere, sind nicht auf das Füttern durch den Menschen angewiesen. Sie fressen von Natur aus das, was ihre Mägen am besten vertragen – nämlich Gräser, Wildkräuter, Wasserpflanzen, Schilf, Wasserlinsen, Insekten, Krebstiere sowie Schnecken und Würmer. All dies finden die Tiere in den städtischen Grünanlagen und Gewässern zur Genüge. Das Füttern mit ungeeigneter Nahrung wie Brot kann die Tiere hingegen krankmachen und bringt Ökosysteme aus dem Gleichgewicht.

Durch das Futter werden dem Wasser besonders in den hier flachen Teichen Nährstoffe zugeführt, die das Algenwachstum begünstigen. Die Algen wiederum verzehren den Sauerstoff und die Gewässerqualität kann sich dadurch so stark verschlechtern, dass Algenfilme die Wasseroberfläche bedecken. Auf das Überangebot an Nahrung reagieren manche Arten zudem mit verstärkter Vermehrung. So werden in der Folge auch Ufervegetation und Wiesen zerstört. Gleichzeitig stellen die Tiere sich auf das viele Futter ein und verlieren damit ihr natürliches Jagd- und Nahrungsverhalten. Das führt unter anderem dazu, dass zum Beispiel die Gänse ihre arttypische Scheu verlieren und sich zunehmend aggressiv gegenüber Menschen und Tieren, wie angeleinten Hunden, verhalten. Ein weiterer unerwünschter Nebeneffekt ist, dass das zusätzliche Futter Ratten anzieht.

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