Neuss: Niedergermanischer Limes wird erlebbar

Die UNESCO-Welterbestätte „Niedergermanischer Limes“ zeigt einzigartige Einblicke in das facettenreiche Leben an und mit der nordwestlichen Außengrenze des Römischen Reiches.

Neuss – „Wir möchten den Niedergermanischen Limes und somit unser römisches Erbe für die Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste unserer Stadt erlebbar machen, ohne das unterirdische Denkmal dabei zu beschädigen. Dabei handelt es sich um einen komplexen Prozess, den wir schrittweise umsetzen“, erklärt Planungsdezernent Christoph Hölters.

Infotafeln „Am Reckberg“ und am „Koenenlager“

Entlang der UNESCO-Welterbestätte „Niedergermanischer Limes“ werden an jedem der 25 dazugehörigen archäologischen Fundplätze in NRW einheitlich gestaltete, dreisprachige Informationstafeln aufgestellt, welche grundlegende Informationen zum jeweiligen Bodendenkmal vor Ort, zum Niedergermanischen Limes und der UNESCO-Welterbeidee bieten. Die Tafeln verlinken mittels QR-Code zu Informationen in Leichter Sprache und dienen zudem als Ankerpunkte für eine Rad- bzw. Wanderroute zwischen der niederländischen Grenze und Bad Breisig, die das UNESCO-Welterbe zukünftig erschließen wird.

In Neuss stehen diese Infotafeln sowohl „Am Reckberg“ in Grimlinghausen als auch am knapp 25 Hektar großen „Koenenlager“ in Gnadental. Die Infotafel am UNESCO-Welterbe Standort am Reckberg steht in unmittelbarer Nähe zum rekonstruierten römischen Wachturm. Die Infotafel zum Welterbe am „Koenenlager“ finden Besucher*innen in der Nähe des ehemaligen östlichen Lagertors des Legionslagers, der „Porta Principalis Dextra“, in der Nähe der stadteinwärtigen Bushaltestelle „Sporthafen“.

Die Tafeln wurden vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland sowie mit Mitteln des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bauen und Digitales gefördert.

Römerstadt Neuss wird schrittweise erlebbar

Das Erhaltungs- und Vermittlungskonzept „Novaesium und lebendiges Neuss“ des Architekturbüros Archigraphus soll das römische Erbe in Neuss schrittweise sichtbar und vor allem erlebbar machen. Dazu dienen baulich-visuelle Elemente mit verschiedenen Vermittlungselementen, Lebensbildern und Silhouetten. Die Stadt zielt darauf ab, antike Sichtachsen und ein Gefühl für den damals ganz anders strukturierten Raum zu vermitteln. Gleichzeitig soll die Aufenthaltsqualität vor Ort erhöht werden, um die Bürger*innen zum Verweilen und Erkunden einzuladen.
Aktuell sind Entwürfe für die Porta Principalis Dextra, die Porta Principalis Sinistra und die Lagermitte in Planung.

Facettenreiche Einblicke in das Leben am Limes

Als „Niedergermanischer Limes“ wird die nordwestliche Außengrenze des Römischen Reiches von der Nordseeküste bei Katwijk aan Zee (NL) bis zur Einmündung des Vinxtbachs bei Bad Hönningen-Rheinbrohl bezeichnet. Seine 450-jährige Entwicklung spiegelt sich in der Vielzahl archäologischer Fundplätze wider.

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