Neuss – Neusser Bürger:innen hatten bis zum 31. August 2024 die Chance, sich zu bewerben. Eine Fachjury hat die eingereichten Bewerbungen ausgewertet und drei Gewinner*innen ausgewählt. Viele kreative und beeindruckende Bewerbungen sind bei der Stadt eingegangen, was der Fachjury die Entscheidung nicht einfach gemacht hat. Im Fokus der Bewertung standen Klimafreundlichkeit, Regionsbezug, ökologische Vielfalt und die Vermeidung von Beton. So konnte man mit einem Garten punkten, in dem man mit einer großzügigen Bepflanzung zur Verringerung der Hitzebelastung beiträgt oder eine möglichst große Fläche entsiegelt, damit vor Ort Wasser versickern kann. Auch die Verwendung natürlicher Materialien wurde honoriert. Zudem floss eine naturnahe und strukturreiche Gestaltung, die einen Lebensraum für Tiere schafft, positiv in die Bewertung mit ein.
Ausgezeichnete Gärten zeigen herausragende Ansätze
Auf den ersten Platz in der Kategorie „Gärten allgemein“ hat es der Naturgarten von Anna Kaminski geschafft. Die Abwechslung aus klimafreundlichen Elementen und einem Feingefühl für heimische Arten hat die Jury dabei besonders überzeugt. Kreative Pflanzkombinationen verbessern hier das Mikroklima und schaffen einen Lebensraum für verschiedene Vögel und Insekten. Statt Betonflächen gibt es versickerungsfähige Wege aus feinem Kies. Zudem bietet der Garten vielfältige Rückzugsorte für Tiere, beispielsweise einen Naturteich und ein Sandarium, in dem erdbewohnende Insekten wie Wildbienen nisten können. Auch eine Benjeshecke, die aus Totholz angelegt wird und unter anderem Vögeln Schutz bietet, findet sich hier. Der Garten von Anna Kaminski zeigt eindrucksvoll, wie naturnahe Gestaltung zur Klimaanpassung beiträgt und einen bedeutenden ökologischen Mehrwert schafft.
Auch der zweite und dritte Platz zeigen herausragende Ansätze. Der Garten von Barbara Albrecht-Müller überzeugt mit geringer Versiegelung und großzügigen Grün- und Wasserflächen. Sogar ein Großteil der Hausfassade ist begrünt. Zudem finden sich Totholzstapel, Bruchsteinwände und verwilderte Bereiche im Garten, die die Ausbreitung heimischer Arten begünstigen.
Julia Leverenz (Platz 3.) setzt in ihrem Reihenhausgarten auf verschiedene insekten- und vogelfreundliche Beete, die Wildbienen, Singvögel aber auch Mäuse und Igel anlocken. Damit stellt sie eindrücklich unter Beweis, welch vielfältigen Lebensraum und grüne Oase ein Garten innerhalb einer Wohnsiedlung schaffen kann.
In der Kategorie „Balkone und Dachterrassen“ wurden keine Preise vergeben, da nicht ausreichend Bewerbungen eingegangen sind, die die Bewertungskriterien erfüllt haben.
Fortsetzung des Wettbewerbs in 2025 geplant
Die Stadt Neuss gratuliert allen Gewinner*innen und bedankt sich bei allen Teilnehmenden für ihr Engagement. „Der Gartenwettbewerb zeigt, dass auch kleinere Flächen eine große Wirkung haben können, wenn sie richtig gestaltet werden“, erklärt Dr. Matthias Welpmann, Beigeordneter für Umwelt, Klima und Sport.
Im nächsten Jahr wird die Stadt Neuss wieder einen Gartenwettbewerb ausrichten. Der Fokus 2025 wird auf der klima- und umweltfreundlichen Neugestaltung oder Umgestaltung von Schottergärten liegen. Weitere Informationen zum Wettbewerb werden frühzeitig bekanntgegeben.
Betonierte und gepflasterte Flächen im Garten sind angesichts der sich verändernden Klimabedingungen, mit denen eine zunehmende Hitzebelastung und intensivere Regenfälle einhergehen, nicht mehr zeitgemäß. Deshalb ist es wichtig, Gärten an das Klima anzupassen und entsprechend zu gestalten. Zudem sollten Gärten Lebensräume für heimische Pflanzen und Tiere bieten. Eine reiche Artenvielfalt ist essenziell, da sie die Stabilität und Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen erhöht und wichtige ökologische Dienstleistungen wie Bestäubung und Wasserrückhalt fördert.