Fünfte „FuckUp Night“ im Rhein-Kreis Neuss

Die fünfte „FuckUp Night“ im Rhein-Kreis Neuss stand unter dem Titel „Aus den Fehlern anderer lernen“ und ist erneut auf große Resonanz gestoßen.

Rhein-Kreis Neuss – Mutige Unternehmer sprachen in der Veranstaltungshalle „Gare du Neuss“ von ihrem Scheitern, bevor sie wieder in die Erfolgsspur fanden. Veranstalter waren die Kreiswirtschaftsförderung und die Agentur Funtastic 4. Dezernent Martin Stiller ist von dem Format überzeugt: „Die hohe Teilnehmerzahl zeigt uns, dass das Thema ,Scheitern‘ auf großes Interesse bei Unternehmerinnen und Unternehmern stößt und dass auch das Lernen aus Fehlern anderer einen hohen Stellenwert bei der Zielgruppe hat.“

Stiller berichtete von seinem eigenen Scheitern als junger Start-up-Unternehmer. Er hatte mit einem Studienkollegen eine diebstahlsicheren Isolierbox für Lebensmittel entwickelt. Doch das Patentamt entdeckte eine ähnliche Idee aus den 1970er Jahren. Ohne Patent wäre das Produkt sofort nachgeahmt worden. Und so warfen die Jungunternehmer die Flinte ins Korn. Aber ohne Bedauern sagt Stiller heute: „Es war eine spannende Zeit!“ Er riet den Besuchern, nicht so schnell aufzugeben und sich Beratung zu holen.

Drei jetzt erfolgreiche Unternehmer waren eingeladen worden, um ihre Geschichte zu erzählen und sich im Anschluss den Fragen des Publikums zu stellen. Oliver Plantenberg aus Düsseldorf berichtete von den Schwierigkeiten eines Produktentwicklers für Werbeartikel. Er hatte eine Visitenkarte, die leuchten kann, erschaffen. Nach mehreren Prototypen gingen die Visitenkarten in Serie und wurden an die Kunden geliefert. Doch bei denen angekommen, funktionierten sie nicht. Er habe sich bis auf die Knochen blamiert und einen sechsstelligen Betrag in den Sand gesetzt, so der Referent. Sein Rat an die Teilnehmer: „Rechtzeitig die Reißleine ziehen!“

Daniel Marx von Urlaubsguru ließ die Gäste an seinem „FuckUp“ teilnehmen. Urlaubsguru ist eine digitale Reiseplattform. Er gründete das Unternehmen 2012 gemeinsam mit Daniel Krahn. Der Betrieb wuchs rasch. Es gelangen Coups wie „New York für 44 Euro“ oder „Drei Tage Budapest für sechs Euro“. Doch die Expansion in andere Länder ging schief. Marx musste etliche Kündigungen aussprechen, die ihm schlaflose Nächte eingebracht haben. Aber er hat nicht aufgegeben, sondern weitergemacht.

Mit Marco Kremers aus Mönchengladbach stand erstmals ein Handwerker auf der Bühne. Nach der Meisterprüfung startete er sein erstes Unternehmen als Dachdecker. Die Auftragslage war hervorragend. Er stellte Mitarbeiter ein, doch das Geschäft lief völlig aus dem Ruder – bis zum Bankrott. Kremers suchte sich Mentoren, Hilfe von außen und fing noch einmal von vorn an. Heute führt er das Unternehmen ecotope, eine Spezialfirma für Dachbegrünung.

Im Anschluss nutzen die rund 250 Besucher die Gelegenheit, sich bei argentinischen Empanadas und kühlen Getränken über die fünfte „FuckUp Night“ auszutauschen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Christian Dasbach von der Agentur Funtastic4. Partner der fünften „FuckUp Night“ waren Sparkasse Neuss, Bürgschaftsbank, Technologiezentrum Glehn GmbH, CrefoFactoring Düsseldorf/Neuss GmbH, COMPLY4All GmbH, Akademie „Circle of Life“, AOK und Photography Wolfgang Wagner. Aufgrund des großen Interesses laufen bereits die Planungen für die sechste Auflage der Veranstaltung im nächsten Jahr.

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