Rhein-Kreis Neuss – Die Feierstunde fand im Rathaus der Stadt Dormagen statt. Hans-Werner Wenzel erhielt die Auszeichnung für sein langjähriges Engagement im sozialen Bereich. Das Bundesverdienstkreuz wird an Menschen verliehen, die sich durch außerordentlichen Einsatz um das Gemeinwohl und den gesellschaftlichen Zusammenhalt verdient gemacht haben. „Die vielen engagierten Menschen in unserem Kreis tragen durch ihren Einsatz zur hohen Lebensqualität an Rhein, Erft und Gillbach bei. Sie schaffen wertvolle Angebote für ihre Mitmenschen und Orte der Begegnung. All das trägt zu einem Gefühl bei, das jeder Mensch braucht und das wir im Rhein-Kreis Neuss bestens kennen: Heimatverbundenheit“, betonte Katharina Reinhold in ihrer Laudatio. „Eine bedeutende Rolle spielen hierbei unsere Kirchengemeinden. Sie werden vom Engagement aus unserer gesellschaftlichen Mitte getragen. Es sind Menschen wie Hans-Werner Wenzel, die sich für lebendige Gemeinden, ihre feste Verwurzelung in den Orten und ihre Zukunftsfestigkeit einsetzen.“
Hans-Werner Wenzel wurde 1950 in Halstenbek im Kreis Pinneberg geboren. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und war bis zu seiner Pensionierung 2014 als Controller bei der Firma „Nextira One“ beschäftigt. In Dormagen engagiert er sich vielfältig im sozialen und hier insbesondere im kirchlichen Bereich. Hans-Werner Wenzel ist seit rund 25 Jahren Mitglied des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Dormagen. Er bereitet mit dem Vorsitzenden die monatlichen Sitzungen des Presbyteriums sowie des Bezirkspresbyteriums und sonstiger Ausschüsse vor. 2004 hat er außerdem das Amt des Kirchmeisters übernommen. In dieser Funktion obliegt ihm eine besondere Verantwortung für die Gebäude und die Finanzen der Gemeinde.
Bei seiner Tätigkeit hat er stets die Weiterentwicklung der Kirchengemeinde in den Blick genommen. „Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche ist dieser Einsatz besonders wertvoll. Damit diese Weiterentwicklung gelingt, muss schließlich das hierfür erforderliche Fundament gelegt werden“, betonte Reinhold in ihrer Laudatio.
Hans-Werner Wenzel hat einen wesentlichen Anteil an baulichen Entwicklungsmaßnahmen. So konnte beispielsweise ein Erweiterungsbau der Christuskirche jenseits der Gottesdienste für Veranstaltungen und von ehrenamtlicher Arbeit getragene Aktivitäten genutzt werden. Hier konnte eine Bücherei ins Leben gerufen sowie ein Café im Foyer als Treffpunkt für Interessierte geschaffen werden. Darüber hinaus hat Hans-Werner Wenzel die Renovierung und Erweiterung der in die Jahre gekommen Orgel initiiert. Es war ihm ein besonderes Anliegen, den Gebäudebestand zukunftssicher zu sanieren und die finanzielle Situation der Gemeinde positiv zu entwickeln.
2014 übernahm er auch den ehrenamtlichen Vorsitz im Evangelischen Sozialwerk Dormagen. Dort ist er ebenfalls für die Gebäude und die Finanzen verantwortlich. Das Sozialwerk engagiert sich für Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. Hans-Werner Wenzel hat die Verwaltung neu organisiert und Strukturen geschaffen, aus denen ein eigenes Verwaltungsamt für das Sozialwerk entstanden ist. Von dessen Arbeit profitieren die Menschen in Dormagen nachhaltig. Nachdem 2020 die Kita Märchenwald ihren Betrieb aufgenommen hat, gehören dem Sozialwerk acht Kindertagesstätten in unterschiedlichen Ortsteilen und zwei Jugendzentren an. Inzwischen gehören rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Sozialwerk Dormagen.
Hans-Werner Wenzel verbringt ehrenamtlich mehrere Tage pro Woche im Sozialwerk. Neben seinen administrativen Tätigkeiten steht er den Beschäftigten als Ansprechpartner und Berater zur Verfügung. Er ist, wenn es einmal zu einem Konflikt kommt, auch als Schlichter gefragt und kümmert sich um die Sorgen und Nöte der Elternschaft.
Als Vorsitzender treibt er außerdem die Umstrukturierung von einem Verein zu einer Gemeinnützigen Gesellschaft voran. Auch als Motor der 2008 gegründeten Stiftung der Evangelischen Kindertagesstätten in Dormagen trägt er wesentlich dazu bei, dass die Rahmenbedingungen für die Kinder fortlaufend verbessert werden können.
Als Finanzkirchmeister war Hans-Werner Wenzel außerdem, gemeinsam mit dem Pfarrer, von 2004 an mit großem persönlichen Einsatz an der Umwidmung der Evangelischen Markuskirche in Horrem beteiligt. 2008 konnte die Kirche durch einen Rückbau einer neuen sozialen Verwendung zugeführt werden. Das so entstandene Seniorenzentrum Markuskirche war eines der ersten Projekte im Rheinland, bei dem eine Kirche in ein Pflegeheim mit Quartiersanbindung umgewidmet werden konnte. Hans-Werner Wenzel hat sich in ungezählten Gesprächen dafür eingesetzt, Akzeptanz für dieses Vorhaben zu schaffen.
Zudem hat er 2016 die geplante Fusion beider Diakonischer Werke zur Diakonie Rhein-Kreis Neuss unterstützt. In der Entscheidungsphase der Fusion war Hans-Werner Wenzel ein wichtiger und verlässlicher Ansprechpartner für den Vorstand des Diakonischen Werkes. Dabei ging es ihm vor allem darum, das Ansehen von Kirche und Diakonie gemeinsam zu stärken und alle Akteure an einen Tisch zu bringen.