Nordrhein-westfälische Ermittler fassen mutmaßlichen Millionenbetrüger in Kenia

Nordrhein-westfälische Ermittler haben in Kenia mit internationaler Hilfe den mutmaßlichen Drahtzieher eines Millionenbetrugs fassen können.

Nach seiner Flucht von Europa nach Afrika haben nordrhein-westfälische Ermittler mit internationaler Hilfe den mutmaßlichen Drahtzieher eines Millionenbetrugs fassen können. Der 50-Jährige wurde im ostafrikanischen Kenia von örtlichen Behörden festgenommen und sitzt nun in Deutschland in Haft, wie das Landeskriminalamt am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Der 50-Jährige soll mitverantwortlich für einen Steuerbetrug aus illegalem Handel mit Unterhaltungselektronik in Höhe von 85 Millionen Euro sein.

Die kriminelle Bande um den 50-jährigen Dänen soll für ihren Handel ein sogenanntes Umsatzsteuerkarussell errichtet haben, ein von Steuerbetrügern oft genutzter Trick im Handel innerhalb der EU. Dabei werden Waren in unübersichtlichen Firmen- und Scheinfirmengeflechten zwischen Ländern hin- und hergeschoben und letztlich anfallende Umsatzsteuer hinterzogen. Ein Teil dieser illegalen Geschäfte sei in Nordrhein-Westfalen abgewickelt worden.

Anlass für die Flucht des 50-Jährigen nach Afrika war demnach eine Razzia gegen die kriminelle Bande in Dänemark und Nordrhein-Westfalen im November. Dabei wurde auch ein weiterer mutmaßlicher Drahtzieher festgenommen. Dem Zugriff der kenianischen Behörden ging demnach eine mehrmonatige Überwachungsaktion der nordrhein-westfälischen Ermittler voraus.

Gegen den 50-Jährigen wurde ein Europäischer Haftbefehl ausgestellt. Die deutschen Ermittler konnten den Mann schließlich Anfang Juni am Frankfurter Flughafen festnehmen. An der länderübergreifenden Zusammenarbeit waren zahlreiche Behörden beteiligt, darunter die Europäische Staatsanwaltschaft, dänische Sicherheitsbehörden, die Steuerfahndung Nürnberg und das Bundeskriminalamt.
© AFP

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