Hagen – Ab sofort können Besucherinnen und Besucher das Museum aus einem ganz neuen Blickwinkel kennenlernen. Das innovative Transportmittel verkehrt von nun an regelmäßig vom Parkplatz bis zum oberen Bereich des Geländes. Die Fahrt ist im Eintrittspreis inbegriffen, die Bahn kann innerhalb des Geländes beliebig oft genutzt werden.
Der Aktionstag am 7. Juli zur offiziellen Einweihung der Museumsbahn stand unter dem Motto „Bahn frei!“ – sowohl für die Bahn, als auch für noch mehr inklusive Angebote im Museum.
„Der Landschaftsverband hat es sich zur Aufgabe gemacht, Gutes zu tun – und die heutige Einweihung der Museumsbahn ist ein Resultat dieses Leitbilds, das nun einer Vielzahl von Menschen den Museumsbesuch erleichtert“, erklärte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL. „Mit der Einführung der Museumsbahn und dem Ausbau der Barrierefreiheit geht das Museum einen großen Schritt auf neue Zielgruppen zu. Kulturelle Teilhabe und die Nutzung von Freizeitmöglichkeiten wird nun für viele Personen mit Einschränkung deutlich einfacher, die sich sonst das Freilichtmuseum gar nicht oder nur teilweise erschließen konnten.“
Die Museumsbahn bietet regulär 52 Sitzplätze. Einige der Sitze können umgeklappt werden, um bis zu zwei Rollstühlen Platz zu bieten. Auf ihrem 3,5 Kilometer langen Weg vom Parkplatz in den oberen Museumsbereich bedient die Bahn drei Haltepunkte, sodass die Besuchenden auf ihrem Weg nach oben oder unten immer wieder ein- und aussteigen können. Die Haltestellen liegen an der alten Eingangskasse im Bereich der Gelbgießerei, an den Museumsterrassen sowie am Sensenhammer. Auch Gäste, die mit einem Reisebus anreisen, können bequem in die Bahn umsteigen und sich über das Gelände fahren lassen.
Um den Betrieb der Bahn vorzubereiten, hat der LWL umfangreiche Arbeiten im Gelände durchgeführt. So entstand die Trasse im Museum, über die die Bahn zukünftig bis zur Bäckerei fahren wird. Angetrieben durch umweltfreundliche Elektromotoren, ist die Bahn für Steigungen von bis zu 20 Prozent ausgelegt. Über eine Trasse kann die Bahn nun in den oberen Bereich fahren. Ein weiterer Meilenstein war der mittlerweile zweifach preisgekrönte Neubau des Eingangsgebäudes am Parkplatz, der es den Besuchenden ermöglicht, nach dem Ticketkauf direkt in die Bahn einzusteigen.
Den Betrieb der Museumsbahn übernimmt die WABE Witten, eine Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigungsförderung mbH, die seit 1996 langzeitarbeitslosen Menschen den Weg zurück in den Arbeitsmarkt ebnet. Sie betreibt unter anderem auch die Fähre über die Ruhr in Witten.
Zur offiziellen Eröffnung sprachen auch Klaus Baumann (Vorsitzender der Landschaftsversammlung) und im Rahmen einer Talkrunde Erik O. Schulz (Oberbürgermeister der Stadt Hagen), LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Dr. Peter Hoppe (Leiter des LWL-Stabsbereichs Inklusion und Kommunales) sowie Maurice Eschen (LWL-Inklusionsamt Soziale Teilhabe).
Der Aktionstag hatte Angebote für viele verschiedene Zielgruppen, die von der Bahn profitieren. Bei der Sitzgymnastik kamen auch weniger mobile Menschen in Bewegung, der Blindenparcours und das Blind-Date des Blindenwerks Westfalen zeigten, wie sich blinde oder sehbeinträchtigte Menschen in verschiedenen Alltagssituationen zurechtfinden und beim Gebärdenchor der Caritas Emsdetten-Greven spielt die Musik in den Händen. Informationsstände, eine Fotoausstellung der Caritas Hagen, DGS- und Tastführungen sowie sportliche Mitmachangebote der Unified Basketball Hagen rundeten das Programm ab.