Junge Historiker*innen mit Förderpreis ausgezeichnet

Stadt vergibt Förderpreis und Sonderauszeichnung. Die Verleihung findet zusammen mit dem Historiker*innenpreis am 27. September 2023 statt.

Münster – Der Historiker und angehende Archivar Dr. Benedikt Neuwöhner aus Paderborn bekommt am 27. September den Förderpreis für junge Historiker*innen. Die Stadt Münster vergibt diese Auszeichnung zusammen mit ihrem Historiker*innenpreis. Über den Preisträger hat der Rat im Juni beschlossen. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert. Den Förderpreis verleiht die Stadt Münster seit 2017 begleitend zum Historiker*innenpreis, den dieses Jahr Prof. Ute Daniel von der Technischen Universität Braunschweig erhält. Der Förderpreis will das Geschichtsbewusstsein in der Bürgerschaft festigen. Er soll junge Forschende der Geschichtswissenschaften auf ihrem Weg bestärken. Von November 2022 bis Januar 2023 konnten die Betreuerinnen oder Betreuer der Hochschulen ihre Absolventinnen und Absolventen für den Preis vorschlagen. Auch die Autorinnen oder Autoren konnten sich selbst mit ihrer Qualifikationsarbeit um die Auszeichnung bewerben. Ein achtköpfiges Preisgericht beurteilte die zwölf Dissertationen und 19 Masterarbeiten, die fristgerecht beim Stadtarchiv eingereicht wurden.

Durchgesetzt hat sich die Doktorarbeit von Dr. Benedikt Neuwöhner mit dem Titel „Britannia rules the Rhine: Die britische Rheinlandbesatzung 1918 – 1926“. In der Begründung des Preisgerichts heißt es: „Die mit profunder Quellenkenntnis geleistete Grundlagenarbeit ebnet den Weg in wissenschaftliches Neuland und eine geschichtswissenschaftliche Neubeurteilung des westlichen Teils der jungen Weimarer Republik. Dr. Neuwöhner weicht dabei bewusst von einer traditionellen chronologischen Darstellungsweise ab und nutzt stattdessen die von ihm gewählten methodischen Ansätze, um den Inhalt zu strukturieren. Dabei überzeugt die Arbeit sprachlich und durch ihren klaren roten Faden.“

Benedikt Neuwöhner studierte Jura, Geschichte, Germanistik und Erziehungswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Paderborn. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Landesgeschichte der Universität Duisburg-Essen und Gastdozent am Historischen Institut der Universität Wien. Derzeit ist er Referendar beim Landesarchiv Hessen. Seine Dissertation erschien im Frühjahr 2023 im Verlag Brill/Schöningh.

Das Preisgericht hat dem Rat auch vorgeschlagen, eine nicht dotierte Sonderauszeichnung an Julia Bühner zu verleihen. „Neue Welten. Eine andere Völkerrechtsgeschichte der Eroberung der Kanarischen Inseln (1402 – 1496)“ heißt ihre Doktorarbeit. Das Preisgericht lobt ihre rechtshistorische Untersuchung für den couragierten und disziplinübergreifenden Ansatz: „Die Arbeit verfügt über einen hohen Innovationswert und betritt mutig wissenschaftliches Neuland.“

Julia Bühner aus Werl hat in Münster mittelalterliche Geschichte studiert und 2022 ihre Promotion bei Prof. Martin Kinzinger abgeschlossen. Die Dissertation erscheint 2024 in der Reihe „Studien zur europäischen Rechtsgeschichte“ des Max-Planck-Instituts für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main.

xity.de
Nach oben scrollen