Leverkusen – Ursprünglich als „Info Point Ukraine“ gestartet, um den Andrang der Geflüchteten in Leverkusen im Zuge des Ukraine-Krieges zu koordinieren, hat sich daraus dauerhaft der „Service-Point Integration“ entwickelt. „Es ist mir ein großes Anliegen, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner Leverkusens die Möglichkeit haben, sich einzubringen und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Mit dem Service-Point Integration wollen wir insbesondere diejenigen unterstützen, die erst vor kurzem nach Leverkusen gekommen sind und noch keinen Zugang zu Sprachkursen, Weiterbildung oder Arbeit gefunden haben. Das Angebot richtet sich gleichzeitig auch an diejenigen, die schon länger in Leverkusen leben und Beratungsbedarf bei unterschiedlichen Themen haben,“ erklärt Oberbürgermeister Uwe Richrath anlässlich eines Pressetermins zum einjährigen Bestehen der Anlaufstelle.
Integrations-Angebote an einem Ort gebündelt
Das vielfältige Beratungsangebot, das Ratsuchende während der Öffnungszeiten ohne Termin in Anspruch nehmen können, ist ein Novum, das auf Initiative von Sozialdezernent Alexander Lünenbach eingerichtet wurde. „Menschen mit Zuwanderungsgeschichte müssen oft viele Anlaufstellen für unterschiedliche Anliegen aufsuchen. Für Menschen, die noch keine ausreichenden Deutschkenntnisse haben, ist das alles sehr verwirrend und unübersichtlich“, erläutert Sozialdezernent Alexander Lünenbach. Die Idee, alle integrationsrelevanten Angebote an einem Ort zu bündeln, gab es daher schon länger. „Die zentralen Räume der JSL eignen sich hervorragend, deshalb haben wir die Gelegenheit im letzten Jahr genutzt und den Service-Point installiert.“ Die Anlaufstelle wird von der Stadt Leverkusen zusammen mit der JOB Service Beschäftigungsförderung Leverkusen (JSL) betrieben.
„Sprechstunde Integration“ findet dreimal die Woche statt
Zentrales Element des Service-Points Integration ist die „Sprechstunde Integration“, die an drei Tagen die Woche für jeweils vier Stunden stattfindet. Die Beratung wird von speziellen Casemanagerinnen und Casemanagern durchgeführt, deren Stellen im Rahmen des Förderprogramms „Kommunales Integrationsmanagement“, sowie durch städtische Mittel, finanziert werden. Ziel der Sprechstunde ist eine niedrigschwellige Erstberatung und Information zu Anliegen rund um das Thema Integration. Aufgabe der Beratenden ist es auch zu prüfen, ob Bedarf für eine langfristige Begleitung besteht.
Bis zu 100 Beratungskontakte im Monat
Die Casemanagement-Stellen sind bei der Stadtverwaltung sowie beim Caritasverband Leverkusen, der Katholischen Jugendagentur, dem Diakonischen Werk und der Arbeiterwohlfahrt angesiedelt. Jeden Monat finden hier im Schnitt rund 70 Beratungskontakte statt.
„Einige der Anliegen lassen sich in einer Sprechstunde bereits klären, andere erfordern eine längere Hilfeplanung“, erläutert Susann Peters, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums. „Diese Personen werden, wenn gewünscht, in das Casemanagement aufgenommen und langfristig im Integrationsprozess begleitet.“
Mit dem Verständnis von Integration als Querschnittsaufgabe, werden dabei alle Lebenslagen berücksichtigt. So variieren die Themen in der Sprechstunde von Sprachkursen und KiTa-Plätzen über Berufliche Integration und Qualifizierung bis hin zum Thema Wohnen und dem Wunsch, selbst ehrenamtlich tätig zu werden.
Vielfältiges Beratungsangebot
Darüber hinaus finden im Service-Point Integration in Kooperation mit Trägern, Institutionen und Behörden an verschiedenen Terminen im Monat weitere offene Sprechstunden zu unterschiedlichen Themen statt. So hat die Einbürgerungsbehörde bereits mehrfach eine offene Sprechstunde angeboten, das Diakonische Werk Beratung zur Arbeitsmarktintegration und der Fachbereich Kinder und Jugend eine offene Beratung zum Thema Kinderbetreuung. Auch die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt war vor Ort.
Dass der Service-Point Integration so gut angenommen wird und sich bereits innerhalb eines Jahres fest in Leverkusen etabliert hat, überrascht Sozialdezernent Alexander Lünenbach nicht: „Wir haben in den vergangenen Monaten viel positives Feedback erhalten. Durch die niedrigschwellige Beratung mitten in der Innenstadt erreichen wir besonders diejenigen, die die Begleitung am meisten benötigen und noch nicht lange in Leverkusen leben. Genau das war dringend nötig. Wir beobachten dabei weiterhin die Bedarfe und entwickeln das Angebot im Service-Point Integration stetig weiter.“
Auch Veranstaltungen für Neuzugewanderte werden im Service-Point Integration angeboten. So hat im April bereits eine Kooperationsveranstaltung zwischen Stadtverwaltung, dem Klinikum Leverkusen und der Kplus- Gruppe zum Thema „Einstieg in den Pflegeberuf“ stattgefunden. Diese wurde so gut angenommen, dass sie im September noch einmal wiederholt wird.
Öffnungszeiten und Veranstaltungsübersicht
Der Service-Point Integration ist für alle Menschen mit Zuwanderungsgeschichte offen, unabhängig von Lebenslage, Aufenthaltsdauer, Titel und Herkunftsland.
Der Service-Point Integration ist zu folgenden Zeiten geöffnet:
Montag: 12:45 Uhr bis 16:45 Uhr
Donnerstag: 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Freitag: 08:30 Uhr bis 12:30 Uhr
Auf dem Integrationsportal unter www.integration-in-leverkusen.de wird regelmäßig über Termine und Veranstaltungen im Service-Point Integration informiert.