Rund neun Monate nach einer schweren Explosion in einem Wohn- und Geschäftshaus im nordrhein-westfälischen Eschweiler hat das Landgericht Aachen einen Vater und seinen Sohn zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt. Die beiden Angeklagten hätten sich des versuchten Mordes in neun Fällen schuldig gemacht, sagte ein Gerichtssprecher am Dienstag. Bei der bewusst herbeigeführten Explosion war mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden.
Das Urteil folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Ankläger hatten zusätzlich zur lebenslangen Haft die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld für beide Angeklagte beantragt. Dem folgte das Gericht nicht. Die Verteidigung hatte für den 22-jährigen Sohn eine Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren und für den Vater einen Freispruch beantragt.
Laut Anklage hatten der 22-Jährige und sein 56-jähriger Vater gemeinsam ein Geschäft im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses in der Innenstadt von Eschweiler nahe Aachen betrieben. Um an die Versicherungssumme zu gelangen, hätten sie in dem Geschäft Brandbeschleuniger ausgegossen und dann eine Explosion herbeigeführt.
Nach früheren Ermittlerangaben wurden bei der Explosion 15 Menschen verletzt, zwei von ihnen schwebten in Lebensgefahr. Die Explosion ereignete sich in einem viergeschossigen Wohn- und Geschäftshaus. Dieses geriet in Brand, die Druckwelle beschädigte eine Vielzahl weiterer Gebäude erheblich. Es soll ein Schaden von rund zwei Millionen Euro entstanden sein.
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