Alltägliche Situationen von Menschen mit Behinderung „erleben“

Kreisworkshop simulierte Leben mit körperlichen Einschränkungen

Kreis Soest – Wie fühlt es sich an, auf den Rollstuhl angewiesen zu sein? Welche körperlichen Einschränkungen haben viele ältere Menschen? Rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Kreisverwaltung nahmen jetzt am Workshop „Behinderungen – Sensibilisierung durch das eigene Erleben“ teil. Im Foyer des Kreishauses konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an interaktiven Stationen unterschiedliche Behinderungen und Einschränkungen kennenlernen und diese durch Simulationsmöglichkeiten am eigenen Körper erleben.

Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren zahlreiche Auszubildende. In dem Sensibilisierungsworkshop zogen die Kreismitarbeiterinnen und Kreismitarbeiter auch Alterssimulationsanzüge an und erlebten, wie anstrengend es ist, sich darin zu bewegen, Treppen zu steigen und sich gegenseitig Bälle zuzuwerfen. An einer weiteren Station setzten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Brillen auf, die unterschiedliche Sehschwächen und Erkrankungen der Augen simulieren. Neben der Demonstration, wie man mit einem Cochlea-Implantat, einem Tinnitus oder einer Schwerhörigkeit hört, gab es auch die Möglichkeit, einfache Worte in Gebärdensprache zu lernen und eine Strecke mit einem Rollstuhl zu fahren.

Zuletzt lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Smartphone-App „mobil info“ kennen. Die App zum Regionalverkehr im Kreis Soest und Hochsauerlandkreis ermöglicht es Menschen mit Einschränkungen, den öffentlichen Nahverkehr barrierefrei zu nutzen.

„Neben der Sensibilisierung für körperliche Einschränkungen ist es uns auch wichtig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit Menschen mit Behinderungen zu schulen“, erläutert Daniela Heimann aus dem Büro des Behindertenbeauftragten beim Kreis Soest. So lagen viele Informationsmaterialen aus, unter anderem auch der neu erschienene „KSL-Konkret #6 Wegweiser Barrierefreiheit“ der Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben NRW. Er enthält viele Tipps und Anregungen zum Umgang mit Menschen mit Behinderungen, insbesondere für die Verwaltung und eine barrierefreie Kommunikation.

„Wir haben uns sehr über die positive Resonanz und das große Interesse der Teilnehmenden an den Stationen des Workshops gefreut. Einige gaben hinterher an, Schwierigkeiten von Menschen mit Behinderungen nun besser nachvollziehen zu können.“ sagt Daniela Heimann.

Der Workshop wurde gemeinsam vom Büro des Behindertenbeauftragten und der Personalentwicklung als eine Aktion des Aktionsplans Inklusion des Kreises Soest organisiert. Mit dem Aktionsplan möchten Verbände der Selbsthilfe, der Behindertenbeauftragte des Kreises Soest, die Kreisverwaltung sowie alle Städte und Gemeinden im Kreis und die kommunale Politik die Grundlagen schaffen für ein gemeinsames, selbstbestimmtes Leben von Menschen mit und ohne Behinderung in allen Lebensbereichen. Weitere Informationen unter www.kreis-soest.de/aktionsplan und im Wegweiser Barrierefreiheit unter www.ksl-nrw.de/de/node/5156

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