Borken – Bei einer Großübung fanden die Rettungskräfte folgende – simulierte – Einsatzlage vor: Beim Tag der offenen Tür an der Grundschule in Gemen hat es bei der Chemievorführung eine Explosion gegeben. Für die Versorgung und Behandlung der vielen Verletzten soll von Feuerwehr und Rettungsdienst ein Container zur Bewältigung von Großschadensereignissen aufgebaut werden. Dieser kommt dann zum Einsatz, wenn die Lage eine Behandlung von teilweise auch intensivpflichtigen Verletzten am Unfallort notwendig ist, da die Menge der Patientinnen und Patienten die Transport- und Krankenhauskapazitäten in der Umgebung des Unfallortes überschreitet.
Ziel der Übung war, die Einsatztaktik und die Zusammenarbeit zwischen Notärztinnen bzw. Notärzten sowie Feuerwehr und Rettungsdienst auf Schwachstellen zu überprüfen und den Ernstfall unter realistischen Bedingungen zu üben. Mit der Aktion konnte das MANV-Konzept („Massenanfall von Verletzten und Erkrankten“) des Kreises Borken insbesondere den notärztlichen Fachpersonen auf möglichst realistische Weise nahegebracht werden. Zudem konnten sich alle Beteiligten auf diese Weise mit den Materialien und der Organisationsstruktur einer solch großen Schadenslage vertraut machen.
Das komplexe Übungsgeschehen hatte ein Organisationsteam um Oberärztin Dr. Madeleine Hösel vom Klinikum Westmünsterland in Verbindung mit Hendrik Meinhardt und Jürgen Kruse von der Feuerwehr Borken ausgearbeitet. Sie bereiteten das Szenario für die Übung so realitätsnah vor, dass den Rettenden vor Ort der Stresspegel schnell stieg. Hierzu trugen auch die glaubwürdige Darstellung von Verletzten sowie die Unterstützung durch die Jugendfeuerwehr, den Löschzügen Burlo und Gemen sowie das DRK Borken und Heiden bei.
Alle Teilnehmenden waren von der realitätsnahen und detaillierten Durchführung der Übung begeistert. Im Fazit stellten sie einhellig fest, dass Notärztinnen und Notärzte sowie die Feuerwehr auch für besondere Einsatzlagen ein eingespieltes Team und gut aufgestellt sind. An der Übung nahmen insgesamt 80 Rettungsdienstmitarbeitende und Feuerwehrleute teil.