Krefeld – Dann sind auch die beiden westafrikanischen Schimpansen Bally und Limbo, die einzigen Überlebenden des Brandes im Affenhaus in der Silvesternacht 2019, wieder für die Besucherinnen und Besucher zu sehen. Nach intensiven Überlegungen hatte sich der Zoo damals entschieden, die Tiere nicht in eine fremde Gruppe zu integrieren, sondern sie in ihrer vertrauten Umgebung bei ihren langjährigen Pflegern zu belassen. Seitdem lebten Bally und Limbo in einem nicht einsehbaren Bereich des Gorilla-Gartens. Seit 2022 können sie eine eigene Außenanlage nutzen, die für sie gebaut wurde.
Mit dem Menschenaffenwald erhalten die beiden nun ein neues Zuhause. Ihnen stehen eine abwechslungsreiche Außenanlage mit bis zu 14 Metern Höhe sowie mehrere Innenbereiche mit acht Metern Höhe zur Verfügung. Die besonderen Höhenstrukturen sind für Menschenaffen, die ihren Lebensraum dreidimensional nutzen, von großer Bedeutung. Die neue Außenanlage bietet eine vielfältige Bepflanzung mit Hainbuchen, Linden, Trauer- und Kopfweiden. Der größte Baum misst sieben Meter und wiegt rund drei Tonnen. Kopfweiden dienen dabei nicht nur als Blickfang, sondern auch als Futterquelle für die Schimpansen. Zusätzlich sorgen Sträucher wie Haselnuss und Johannisbeere für einen „Naschgarten“, während Ölweiden und Buchen Struktur sowie Versteckmöglichkeiten schaffen. Als Highlight steht ein künstlicher Termitenhügel bereit, an dem die Schimpansen ihre Geschicklichkeit beim Futterangeln unter Beweis stellen können.
Zur Eröffnung ziehen außerdem zwei weibliche Schopfmangaben ein
Neben Bally und Limbo werden künftig auch die jungen Gorillas aus der Familie von Silberrücken Kidogo im Menschenaffenwald leben. Wie in der Natur üblich, verlassen die heranwachsenden Söhne, die sogenannten Schwarzrücken, nach und nach die Familie. Für sie wurde ein eigener „Bachelorbereich“ mit mehreren Innenanlagen und einer Außenanlage geschaffen. Der Prozess von Abnabelung und Abwanderung wird wissenschaftlich begleitet und erstmals in einem Zoo dokumentiert. Zur Eröffnung ziehen außerdem zwei weibliche Schopfmangaben ein, eine bedrohte Affenart, die neu im Zoo Krefeld ist. Ein Männchen soll die Gruppe zeitnah ergänzen.
Der Menschenaffenwald ist das erste von drei geplanten Häusern des Artenschutzzentrums Affenpark, das in den kommenden Jahren im Zoo Krefeld entstehen wird. Im zweiten Schritt wird ein Haus für Orang Utans gebaut. Die Planungen dafür sind abschlossen, der Bauantrag eingereicht. Mit einem weiteren Bau für Schimpansen soll das Großprojekt fertiggestellt werden.
Zur feierlichen Eröffnung vom 3. bis 5. Oktober bietet der Zoo ein buntes Programm fürInformationen über Verhalten, Intelligenz und Schutz von Menschenaffen. Am 2. Oktober schließt der Zoo um 12 Uhr seine Tore für die Einweihung mit geladenen Gästen. Der Zoo ist im gesamten Oktober, außer am 2. Oktober, täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet (letzter Einlass 17.30 Uhr). Tickets sind online unter www.zookrefeld.de/tageskarten erhältlich.




