Stadt Krefeld legt Sportentwicklungsplan vor

Auf 340 Seiten mit zahlreichen Anlagen, Grafiken und Illustrationen beschreibt der Sportentwicklungsplan der Stadt Krefeld die Gegenwart und Zukunft der hiesigen Sportlandschaft.

Krefeld – Die Ergebnisse einer mehrjährigen Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse werden nun erstmals in einem Dokument zusammengetragen. Aus der Befragung von Bürgerschaft und Sportvereinen und der intensiven Diskussion in Arbeitsgruppen werden Handlungsempfehlungen für die Zukunft entwickelt, die sich zum Teil bereits in der Umsetzung befinden. Der Abschlussbericht, erstellt vom Institut für Sportmanagement und Sportmedizin der Hochschule Koblenz, wird in Kürze der Politik vorgelegt, zunächst im Sportausschuss am Dienstag, 19. März.

„Für uns ist der Sportentwicklungsplan ein wertvoller Wegweiser für die Sportstadt der Zukunft und eine echte Mannschaftsleistung“, sagt Stadtdirektor und Sportdezernent Markus Schön. „Ich danke allen, die daran mitgearbeitet haben. Es ging uns darum, die Entscheidungen und Planungen zum Thema Sport in Krefeld aus den tatsächlichen Wünschen und Bedürfnissen der Menschen abzuleiten. Damit sind wir für die kommenden Jahre bestens aufgestellt.“

Sportmöglichkeiten werden in den kommenden Jahren konsequent ausgebaut

Aus der Sportentwicklungsplanung wurden in den vergangenen Jahren bereits konkrete Entscheidungen abgeleitet, zum Beispiel die systematische Sanierung der Bezirkssportanlagen und der Sporthallen. Auch der Neubau der Rheinlandhallen an der Westparkstraße mit zwei Eisflächen und einer Dreifach-Turnhalle lässt sich aus den Erkenntnissen der umfangreichen Untersuchung ableiten. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Thema Schwimmen: So wurden der Bau eines Lehrschwimmbads an der Gerberstraße, die Sanierung des Badezentrums Bockum und der Neubau eines Kombibads in Hüls in die Liste der Hochbauprojekte der Stadt Krefeld aufgenommen. Dass der Bedarf für diese Angebote besteht, lässt sich an der Sportentwicklungsplanung eindeutig ablesen.

„Die Möglichkeiten für Bewegung, Spiel und Sport in Krefeld werden in den kommenden Jahren konsequent ausgebaut“, sagt Oliver Klostermann, Leiter des Fachbereichs Sport und Sportförderung. „Dabei gilt unser besonderes Augenmerk der Vielfalt der Sportangebote und der Funktion des Sports für Gemeinschaft, Teilhabe und Integration.“ Als Beispiel nennt der Fachbereichsleiter das Engagement im Bereich Inklusion oder die Schaffung frei nutzbarer öffentlicher Sportangebote, etwa am Elfrather See. „Bewegung im Alltag, auch außerhalb von Vereinen, steht eindeutig auf der Wunschliste der sportinteressierten Menschen in Krefeld“, betont Oliver Klostermann.

Enge Zusammenarbeit mit mehr als 200 Krefelder Sportvereinen

Die wissenschaftlich untermauerten Handlungsempfehlungen des Krefelder Sportentwicklungsplans sollen für die nächsten Jahre die Leitlinien der Sportpolitik definieren. Neben organisatorischen Grundlagen innerhalb der Sportverwaltung und den baulichen Schwerpunkten, die durch die Sportstättenkommission definiert wurden, spielen auch weiche Faktoren bei der Gestaltung der künftigen Sportstadt Krefeld eine Rolle. So soll die Vernetzung mit Bildungs- und Sozialeinrichtungen gestärkt werden, um neue Nutzergruppen zu erreichen. Insbesondere in sozial benachteiligten Stadtteilen sollen Sport und Bewegung gefördert werden. Auch dafür gibt es bereits konkrete Beispiele, etwa den „Soccer Cage“, der in verschiedenen Quartieren aufgebaut wurde.

All dies gelingt nur in enger Zusammenarbeit mit den mehr als 200 Sportvereinen der Stadt, die auch in der Erarbeitung der Sportentwicklungsplanung eine wichtige Rolle gespielt haben. „Wir sind froh und dankbar, dass wir uns gemeinsam mit der Stadt auf diesen Weg begeben konnten“, sagt Jochen Adrian, Vorsitzender des Stadtsportbunds. „Durch die nun vorliegende Planung erhält die Entwicklung unserer Krefelder Sportlandschaft eine klare Richtung und Handschrift. Die wissenschaftliche fundierte Orientierung an den Bedürfnissen der Nutzerinnen und der Nutzer ist genau der richtige Ansatz, damit die Sportstadt Krefeld lebendig bleibt und sich auch in Zukunft dynamisch entwickelt.“

Sportentwicklungsportal ab sofort im Ratsportal einsehbar

Als „Beginn eines neuen Kapitels für den Sport in Krefeld“ bezeichnen die Forscher der Hochschule Koblenz den nun vorgelegten Plan. In der Stadtverwaltung und darüber hinaus müsse Sport als „Querschnittsaufgabe“ verstanden werden, die sich konsequent an der Nachfrage der Nutzer orientiere. Die Vereine können aus dem Abschlussbericht ebenfalls Empfehlungen hinsichtlich Spezialisierung, Kooperation und Öffnung für neue Bewegungstrends ableiten. „Die Sportstadt Krefeld steht somit nun vor der Herausforderung und der Chance, die in der Krefelder Sportlandschaft liegenden Potenziale voll auszuschöpfen und die Zukunft des Sports in der Stadt aktiv zu gestalten“, heißt es abschließend im Bericht der Koblenzer Forscher.

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