Krefeld – In den Wochen zwei und drei der Sommerferien waren die Krefelder Pilotinnen und Piloten auf dem Flugplatz Gerstetten in der Nähe von Heidenheim zu Gast. 40 Mitglieder, zum Teil mit Familie, waren mit insgesamt 14 Segelflugzeugen dabei – nur das Wetter hätte etwas besser sein dürfen.
Ein Sommerfluglager ist in vielen Segelflugvereinen ein beliebter Höhepunkte der Flugsaison, so auch beim VfS Krefeld. Sozusagen mit Sack und Pack und seit langem vorbereitet machten sich die Krefelder Flieger/-innen am zweiten Ferienwochenende daher auf den Weg zum sehr schön gelegenen Fluggelände des gastgebenden Flugsportvereins Gerstetten. Ausgestattet mit einem sehr schönen Vereinsheim, einem schönen Campingareal und einer guten technischen Ausstattung bietet der Flugplatz Gerstetten alles, was das Segelfliegerherz höher schlagen lässt.
Normalerweise ist die Schwäbische Alb auch wetterbedingt ein zuverlässiges Ziel für lange und ausgedehnte Thermikflüge – nur in diesem Jahr sollte genau das leider kaum der Fall sein. Ein stationäres Tiefdrucksystem und immer wieder sehr labile Höhenkaltluft sorgte oft für Regen und Gewitter. Trotzdem nutzen die Krefelder Pilotinnen und Piloten fast jeden Tag und jedes „Wetterfenster“ für zahlreiche Ausbildungsflüge. Davon profitierte insbesondere Flugschüler Laurenz Scheurle (aus Meerbusch-Osterath), der vom Doppelsitzer auf den Übungseinsitzer vom Typ „Standard-Astir IIIb“ umgeschult werden konnte. Wenige Tage später konnte Laurenz dann noch erfolgreich seine sogenannten „B-Prüfung“ ablegen und damit weitere fliegerischer Fertigkeiten nachweisen. Auch alle anderen Flugschüler/-innen kamen je nach Ausbildungsstand fliegerisch ein gutes Stück voran und nutzen das unbekannte Terrain für neue und interessante Eindrücke.
Für Julia Biermann (aus Krefeld) stand ihre Fluglehrervorausbildung im Mittelpunkt, denn sie soll im nächsten Jahr die erste Segelfluglehrerin im VfS Krefeld werden. Auf dem Programm standen daher zahlreiche Flüge im Schulungsdoppelsitzer vom Typ „TWIN III Acro“, um gemeinsam mit erfahrenen Fluglehrern das Fliegen und diverse Übungen vom hinteren Pilotensitz zu trainieren. Wenn der Ausbildungsfluglehrer auf dem vorderen Sitz dann schon mal absichtlich kleiner Fehler und Ungenauigkeiten „einbauen“ kommt regelmäßig Spaß und Freude auf.
Trotz mäßiger Wetterlagen gab es trotzdem denn ein oder anderen schönen Streckenflug. Hierbei wurde vornehmlich die schwäbische und fränkische Alb, der Bayerische Wald und der Schwarzwald erkundet. Auch der Kraichgau, der Odenwald und das Kocher-Jagst-Gebiet sowie die fränkische Seenlandschaft wurden aus der Luft in Augenschein genommen. Unter den in diesem Jahr leider sehr seltenen Cumuluswolken gelangen so trotzdem mehrere Flüge zwischen 300 und 900 Streckenflugkilometern ohne Motorhilfe.
Das Fazit des sehr harmonischen VfS-Sommerfluglagers kann sich trotz der mäßigen Wetterlage durchaus sehen lassen. Insgesamt rund 200 Starts mit beachtlichen 106 Flugstunden konnten die Krefelder Piloteinnen und Piloten auf der Schwäbischen Alb erfliegen. Zudem konnten etwas mehr als 3.000 Kilometer von den erfahrenen Streckenflugpiloten erzielt werden. An den wenigen Tagen, an denen Regen und Wind gar keinen Flugbetrieb zuließen, wurden verschiedensten touristische Ziele der Region angesteuert. Von Ulm und dem Ulmer Münster über nahegelegene Badelandschaften und z. B. einer Brauereibesichtigung war für jede Altersgruppe etwas dabei. Vierzehn Tage Fluglager vergingen deshalb wie im Fluge und es ging gefühlt schneller als gedacht wieder mit Sack und Pack zurück zum Krefelder Egelsberg.
Dort geht die Flugsaison in heimischen Gefilden natürlich nahtlos weiter, bevor am 23. und 24 August 2025 das nächste fliegerische Highlight ansteht, auf dass der VfS Krefeld jetzt schon hinweisen möchte: An diesem letzten Ferienwochenende führt der VfS Krefeld wie vor zwei Jahren wieder seinen beliebten Publikumstag durch. Alle Interessierten und vielleicht auch Neugierigen können an diesem Wochenende hautnah die Faszination des Segelfliegens live erleben, sich vor Ort über den Flugbetrieb und die Segelflugausbildung informieren und natürlich gerne auch Mitfluggelegenheiten wahrnehmen. Fantastische Luftsporteindrücke des Niederrheins sind garantiert. Für das leibliche Wohl wird natürlich auch gesorgt sein.
