Krefeld – In Nordrhein-Westfalen belegt Krefeld im Vergleich mit gleich großen Städten aktuell bei der „Digitalen Verwaltung“ sogar den zweiten Platz, im bundesweiten Smart-City-Ranking in diesem Bereich Rang 27 unter 82 Städten mit mindestens 100.000 Einwohnern. „Das ist das erste Mal, dass wir uns hier im oberen Drittel platzieren“, freut sich Wirtschaftsdezernent Eckart Preen. Bei der Gesamtbewertung klettert Krefeld drei Plätze nach oben und liegt nun im guten Mittelfeld auf Rang 43. „Ich erinnere mich noch, als wir 2020 zum ersten Mal die Ergebnisse präsentiert hatten. Wir lagen damals auf Rang 70 von seinerzeit 81 Städten“, sagt Preen.
Der Smart-City-Index ist das Digitalranking der deutschen Großstädte. Es wird verfasst von der „Bitkom Research“, einer Einheit des Branchenverbandes Bitkom in Berlin. Bei dem Smart-City-Ranking werden die fünf Themenbereiche Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft und Bildung untersucht. Bei der Datenerhebung wurden die Kommunen einbezogen, indem sie ihre Angaben zur Digitalisierung zur Verfügung stellen. Die Daten wurden anschließend von einem Expertenteam der „Bitkom Research“ geprüft, analysiert und bewertet. „Das Feld ist mittlerweile so eng, dass selbst Verschiebungen um 0,1 Punkte zum Verlust oder Gewinn von Plätzen führen“, so Preen. Mit aktuell 68,8 Punkten hätte man vor vier Jahren noch unter den Top-20 gelegen. Das liegt am dynamischen Bewertungssystem, in dem „Bitkom Research“ die Indikatoren innerhalb der fünf Handlungsfelder immer wieder anpasst und verändert.
Der Blick ins Detail zeigt beispielsweise im Bereich „Verwaltung“ die kontinuierliche Verbesserung in Krefeld auf. „Alle städtischen Dienstleistungen können seit zwei Jahren online beantragt werden“, betont die Beigeordnete Cigdem Bern. „Krefeld war hierbei eine der ersten Kommunen deutschlandweit, die dies umgesetzt hatten“. Bei der Online-Terminvergabe erlangt Krefeld bereits im zweiten Jahr hintereinander 100 Punkte. Auch in der Kategorie „Website und Social Media“ lasse sich die insgesamt gute Entwicklung ablesen: Von 48,46 Punkten (2021) steigerte sich Krefeld auf 82,9 Punkte (2024). Ähnlich gut fallen die Zahlen in der Kategorie „Energie und Umwelt“ aus: Bei der Intelligenten Straßenbeleuchtung begann die Bewertung 2021 mit 0 Punkten, nun erreicht die Stadt 83,3 Punkte (2024).
Da die Bewertungskriterien beim Smart-City-Ranking im kommenden Jahr an neue technische Möglichkeiten angepasst und anspruchsvoller werden, arbeitet die Krefelder Stadtverwaltung an Weiterentwicklungen in allen Kategorien. Im KIBereich befindet sich unter anderem ein künstlich erzeugter, animierter GebärdenDolmetscher, ein sogenannter Avatar, in Erprobung. Dieser erläutert auf städtischen Internetseiten beispielsweise die Beantragung eines Personalausweises. Hinsichtlich des Fachkräftemangels soll künstliche Intelligenz beim Automatisieren von Routineaufgaben und der Dokumentenverarbeitung unterstützend eingesetzt werden. Das solle aber eine Entwicklung mit Augenmaß sein. „Am Ende entscheidet immer noch ein Mensch“, betont Bern.