Krefeld – An diesem Samstagabend findet auch die Preisverleihung an den Gewinner des Niederrhein-Short-Story-Wettbewerbs statt: Cornelius Gebert aus Krefeld wird für seine Kurzgeschichte „Das Schlagloch“ geehrt. Der vom Theater Krefeld Mönchengladbach bekannte Schauspieler wird neben vier weiteren Autoren seinen Text vortragen. „Die skurrile-intelligente Geschichte mit einem ernsten Unterton spielt auch in Krefeld“, so Marlene Jäger, Mitarbeiterin des Literaturhaus. Sie hat das Short-Story-Festival organisiert. Der Abend beginnt um 17.30 Uhr (Einlass ab 17 Uhr, Eingang Gerberstraße 53a). Der Eintritt ist kostenfrei.
Vier Autoren und ein Gewinner
„Die Kurzgeschichte ist das unterschätzte Genre außerhalb des angelsächsischen Raums“, sagt Dr. Thomas Hoeps, Leiter des Niederrheinischen Literaturhauses der Stadt Krefeld. Die Idee seiner Mitarbeiterin Marlene Jäger, ein Format über Kurzgeschichten anzubieten, und dazu auch Autoren jenseits des Niederrheins einzuladen, mündet nun im Short-Story-Festival. In der Literaturwissenschaft ist die Kurzgeschichte im deutschsprachigen Raum auf Geschichten beschränkt, die in der Gegenwart spielen und einen Mitten-drin-Einstieg verwenden. Die Short Story hat dagegen keine so enge Definition. Sie bewegt sich irgendwo zwischen Kurzgeschichte und Erzählung und hat keinen thematischen oder formalen Rahmen. Letztere Variante sei in der Erzählform viel weiter gefasst und für den Abend besser geeignet gewesen. „Wir wollten hier einfach offener sein“, so Jäger.
Das Festival präsentiert so Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die mit ganz unterschiedlichen Geschichten nach Krefeld kommen: Hatice Afikgöz, eine freie Autorin, Künstlerin und Redakteurin aus Hamburg. Sie ist bekannt für ihre Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und ihre Textsammlung „fancy immigrantin: ein poetisches tagebuch“. Ebenfalls beteiligt wird Asja Bakic, bosnisch-kroatische Autorin und Kulturkritikerin sein, die mit ihrem Gedichtband, Kurzgeschichten und Essays bekannt wurde. Philipp Böhm, Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Metamorphosen“ und Autor des Romans „Schellenmann“, sowie Selim Özdogan, Autor aus Köln, der mit seinem Debütroman „Es ist so einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist“ für Aufsehen sorgte, runden das Programm ab. In den Abend eingebettet, findet die Preisverleihung an Gebert statt. Er hat sich mit seiner Kurzgeschichte gegenüber 54 Mitbewerbern durchgesetzt. Neben der Lesung wird seine Geschichte mit 250 Euro prämiert. Die Zweit- und Drittplatzierten haben ebenfalls Geldpreise erhalten.
Reihe kostenfreier Begleitveranstaltungen
Das Niederrheinische Literaturfestival bietet zusätzlich zum Festival eine Reihe kostenfreier Begleitveranstaltungen für Menschen von 15 Jahren bis 55 plus an: eine Leserunde am 7. August im Stadtbad (18-20 Uhr); ein Kurzgeschichten-Schreibworkshop am 9. August im Stadtbad (14-17 Uhr); ein Collage-Workshop am 14. August im Studio Wölfins (18-21 Uhr). Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist online über www.nlh-krefeld.de erforderlich – dort gibt es auch weitere Informationen. Das Short-Story-Festival wird durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Der Verein Freischwimmer bietet am Festivalabend Getränke und plant im Vorfeld der Veranstaltung einen Büchertausch. Um Spenden für den Verein wird im Verlauf der Veranstaltung gebeten.