Mehr Geschlechtergerechtigkeit in Krefelds Kinder- und Jugendarbeit

Die Kinder- und Jugendarbeit in Krefeld soll künftig noch geschlechtergerechter werden.

Krefeld – Eine erstmals ausgerichtete Fachtagung hat 45 Mitarbeitende der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie des Fachbereichs Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung dahingehend sensibilisiert. Während der zweitägigen Veranstaltung im Café Oje beschäftigten sich die Teilnehmenden mit den Merkmalen einer geschlechtergerechten Kinder- und Jugendarbeit. Neben einer Bestandsanalyse entwickelten sie konkrete Ideen für den pädagogischen Alltag in den 21 Krefelder Einrichtungen. Hier können junge Menschen ihre Freizeit verbringen und an unterschiedlichen Projekten und Angeboten mitwirken. Die Kinder und Jugendlichen verfügen dabei über verschiedene Identitäten und Lebenswirklichkeiten.

Die aus ehrenamtlich engagierten Jugendlichen zusammengesetzte Gruppe „together education“ stellte am ersten Tag Methoden vor, die bestehende Rollenbilder in der Gesellschaft reflektierten. Sie differenzierten unterschiedliche Begrifflichkeiten wie die der geschlechtlichen Identität, des biologischen Geschlechts oder der sexuellen Orientierung. Außerdem stellte die Gruppe relevante historische Entwicklungen in der deutschen queeren Geschichte dar. Am Nachmittag leitete Wibke Korten von der Fachberatungsstelle „gerne anders“ die Veranstaltung. Thema waren Trans- und Inter-Personen, das Outing junger Menschen und die damit einhergehenden persönlichen Erfahrungen. Bei einer abschließenden Podiumsdiskussion berichteten die Fachkräfte über Beispiele aus ihrer pädagogischen Praxis.

Weitere Impulse für die Kinder- und Jugendarbeit gab die Fachstelle „Gender & Diversität NRW“. Sie begleitete den zweiten Veranstaltungstag unter dem Thema „Empowersharing vom Büro bis an die Basis“. Die Teilnehmenden tauschten sich darüber aus, an welchen Stellen die geschlechtliche Vielfalt im Arbeitsalltag und Barrieren in der Organisation vorkommen. Sie sprachen über unterschiedliche Diskriminierungsformen und formulierten konkrete Ziele für die zukünftige Arbeit. Dazu gehören etwa eine diskriminierungssensible Angebotsplanung, die Sichtbarkeit der Zielgruppe, Sensibilisierung aller Mitarbeitenden, geschlechtergerechte Sprache sowie geschützte Räume. Daraus, so die Idee der Beteiligten, könnte sich ein einrichtungsübergreifendes Konzept entwickeln. Das Landesprogramm „Gemeinsam MehrWert“ hat die Fachtagung finanziell gefördert.

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