Krefelder Jugendbefragung: 14- bis 27-Jährige werden gehört

Die Beteiligung von Jugendlichen ist ein grundlegendes Ziel der Stadtverwaltung Krefeld. Als Experten und Expertinnen ihrer Lebenswelt sollen junge Menschen in alle sie betreffenden Entscheidungen einbezogen werden.

Krefeld – Mit einer Jugendbefragung richtet sich deshalb der Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung im November an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 27 Jahren. Teilnehmen können alle, die entweder in Krefeld wohnen oder einen großen Teil ihrer Zeit in der Stadt verbringen, weil sie zum Beispiel in Krefeld zur Schule gehen. Über einen Fragebogen haben sie die Möglichkeit, sich zu sechs Themenfeldern zu äußern: „Allgemeines zu mir und Krefeld“, „Meine Freizeit“, „Beratung und Unterstützung“, „Mitgestaltungsmöglichkeiten“, „Schule und Ausbildung“, „Gesundheit und Zufriedenheit“.

Teilnahme am Gewinnspiel für Einzelpersonen oder Gruppen möglich

„Die Befragung ist vom 1. bis 30. November digital abrufbar über www.krefeld.de/jugendbefragung, teilnehmen kann man per Smartphone, Tablet oder Computer“, erklärt Bezirksjugendpflegerin Melanie Ungerechts die Vorgehensweise, „und sie ist selbstverständlich anonym“. Informationen hierzu gebe es in Deutsch, Englisch, Arabisch, Ukrainisch und Türkisch. „Bei Angabe ihrer E-Mail-Adresse erhalten die Teilnehmenden im Nachgang die Ergebnisse der Jugendbefragung. Sie werden zudem zu einer Veranstaltung im Frühjahr des kommenden Jahres eingeladen, bei der die Ergebnisse vorgestellt und die Umsetzung der Ideen besprochen werden“, sagt Ungerechts. Die Organisatorin weist auch auf das Gewinnspiel im Zusammenhang mit der Befragung hin. Am Ende des Fragebogens steht ein Gewinncode, den die Teilnehmenden (Einzelpersonen oder Gruppen) als Foto oder Screenshot per E-Mail an jugendbefragung@krefeld.de senden können. Verlost werden Gutscheine von lokalen Krefelder Geschäften, Cafés oder Restaurants beziehungsweise gemeinsame Aktivitäten für Gruppen/Schulklassen.

Jugendbefragung dient als Grundlage für den Jugendförderplan

Die durch das Landesprogramm „Gemeinsam MehrWert“ geförderte Online-Jugendbefragung dient als Grundlage zur Fortschreibung des Kommunalen Kinder- und Jugendförderplans 2026-2030. Um einen kommunal abgestimmten und an den Bedarfen und Bedürfnissen junger Menschen ausgerichteten Förderplan festzulegen, will die Stadt die Betroffenen aktiv an der Ausgestaltung beteiligen. „Mit der Auswertung der Jugendbefragung können wir relevante Schlüsse ziehen für die Bereiche Offene Kinder- und Jugendarbeit, Jugendverbandsarbeit, Kinder- und Jugendschutz, Jugendsozialarbeit sowie Querschnittsthemen, die Jugendliche grundsätzlich bewegen“, erklärt Stadtdirektor und Jugenddezernent Markus Schön. „Die im Jugendförderplan verankerten Themen sollen den Lebensrealitäten, Erfahrungen und Bedarfen junger Menschen entsprechen und nicht im luftleeren Raum stehen. Vor allem im Sinne der Demokratiebildung und -erziehung ist die Jugendbefragung partizipativ wichtig“, erklärt Schön. „Sie kann einen guten Eindruck darüber geben, was sich junge Menschen für sich selbst und ihre Stadt wünschen und wie zufrieden sie mit der bestehenden Angebotsstruktur sind“. Daraus ließen sich Handlungsbedarfe ableiten, die für die Ausrichtung der Jugendhilfe relevant seien und im politischen Kontext diskutiert würden, so Schön.

„Partizipation muss echt gelebt werden“, pflichtet Guido Trappmann, Leiter der Kommunalen Zentralstelle für Beschäftigungsförderung (Kom.ZfB), dem Stadtdirektor bei. „Wir müssen die Ergebnisse der Befragung ernst nehmen und versuchen, die Wünsche und Anregungen der jungen Menschen umzusetzen“. Den Fragebogen haben Mitarbeitende der Kom.ZfB und der Abteilung Jugend gemeinsam entwickelt und dabei ihre Arbeitsschwerpunkte eingebracht, die sich in den Themenbereichen wiederfinden. In die Entwicklung des Fragebogens eingeflossen sind zudem die Ergebnisse eines Workshops mit Jugendlichen aus Jugendeinrichtungen sowie Vorschläge des städtischen Jugendbeirats, der aus den Ergebnissen der Befragung später Umsetzungsideen zu entwickeln möchte. „Mit Jugendlichen in Jugendeinrichtungen haben wir außerdem die Befragung als Vorab-Test durchgeführt und bereits viel positives Feedback erhalten“, berichtet Melanie Ungerechts.

Kooperationen mit Schulen und Mediothek

„Um möglichst viele junge Menschen zu erreichen, soll die Befragung vor allem im schulischen Kontext durchgeführt werden“, sagt Trappmann. Dazu kooperiere man mit dem Fachbereich Schule wie auch der Schulaufsicht. Eine Unterstützung durch Lehrkräfte und die Fachkräfte der Schulsozialarbeit sei zum Beispiel bei Fragen zur Berufsorientierung und zum Übergang Schule/Beruf wertvoll, aber auch bei Fragen zu Beratungsmöglichkeiten und Themen, die junge Menschen beschäftigen. „Durch die Projekte der Kom.ZfB erreichen wir außerdem einen Zugang zu jungen Menschen, die nicht an das Regelsystem in Schule oder Ausbildung angebunden sind“, erklärt Trappmann. Als Kooperationspartnerin bietet die Mediothek Krefeld ihr freies WLAN und die Arbeitsplätze an, um die Befragung dort durchzuführen.

Eine Online-Befragung der Krefelder Jugendlichen fand erstmals in 2020 statt. Durch die Corona-Pandemie war das öffentliche Leben vor vier Jahren stark eingeschränkt und die Bewerbung der Befragung schwierig. Dennoch wurden 263 gültige Fragebögen ausgewertet, die Auswirkungen auf den Kommunalen Kinder- und Jugendförderplan 2021-2025 hatten.

xity.de
Nach oben scrollen