Krefeld – Während auf der Terrasse des komplett erneuerten Vereinsheims gerade die letzten Platten verlegt werden, laufen bereits die Planungen für die Umgestaltung beider Fußballplätze und die Sanierung der denkmalgeschützten Tribüne. „An der Edelstahlkampfbahn, die wir vor zehn Tagen eröffnet haben, kann man sehen, wie wunderbar Alt und Neu zusammen funktionieren“, sagt Sportdezernent Markus Schön. „Hier geht es nun nahtlos weiter – auch in Traar beginnen wir noch in diesem Jahr. Was die systematische Sanierung unserer Sportanlagen angeht, lassen wir jetzt nicht mehr locker.“
Historische Anlage ist auch bei Film- und Fernsehteams beliebt
Die Umgestaltung der auch bei Film- und Fernsehteams beliebten historischen Anlage soll in mehreren Schritten erfolgen. Zunächst wird der jetzige Tennenplatz auf der anderen Seite des Appellwegs in ein modernes Kunstrasenfeld umgewandelt, an dessen Rand auch ein kleines Multifunktionsfeld geplant ist, vorrangig zur Nutzung durch den Schulsport. Dazu wurden bereits drei Gebäude auf dem Areal abgerissen.
In der zweiten Jahreshälfte 2026 beginnen dann die Bauarbeiten zur Sanierung der Tribünenanlage mitsamt Anbau neuer Gebäudeteile zu beiden Seiten des historischen Bauwerks. „Die Sanierung umfasst den Beton, das Dach, die Sitzplätze und viele weitere Themen wie Denkmalschutz und Brandschutz“, erklärt Bau- und Planungsdezernent Marcus Beyer. „Wir rechnen mit etwa einem Jahr Bauzeit.“ Das Vereinsheim ist bereits fertiggestellt, die frühere Wohnung des Platzwarts wurde dabei als Nutzfläche integriert. Neben Maurer- und Malerarbeiten wurden neue Holzfenster eingebaut und die Haustechnik erneuert.
Wie Oliver Klostermann, Leiter des Fachbereichs Sport und Sportförderung, ausführt, kann der letzte Schritt erst nach Fertigstellung der Tribüne beginnen. „Wir werden zum Schluss den Naturrasenplatz vor der Tribüne erneuern und mit einer neuen Tartanbahn des Wettkampftyps C versehen. Diese Arbeiten können erst sinnvoll ausgeführt werden, wenn die Tribüne keine Baustelle mehr ist.“ Aus diesem Grund lassen sich derzeit weder die Kosten der Gesamtmaßnahme noch der genaue Termin der Fertigstellung benennen. Als Partner bei der Umsetzung fungieren das Zentrale Gebäudemanagement und der Kommunalbetrieb Krefeld.
Die Sportverwaltung wird auch an der Hubert-Houben-Kampfbahn die Situation der Nutzerinnen und Nutzer während der Bauphase genau im Blick haben. Die Anlage sei „eine der wichtigsten Schulsportanlagen in Krefeld“, so Klostermann. Allerdings sollen die rund 3.000 Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig auf der Anlage ihre Sportstunden absolvieren, kaum unter der Sanierung leiden. Während des ersten Bauabschnitts am Tennenplatz, können sie das Naturrasenfeld mit Laufbahn weiter nutzen. Und in der letzten Bauphase am Naturrasenfeld ist der Kunstrasenplatz mit Multifunktionsspielfeld bereits fertig.
100-Jahr-Feier wird vom Oberbürgermeister eröffnet
Für die ansässigen Sportvereine KTSV Preussen 1855 und Preussen Krefeld Leichtathletik werden hingegen Ersatzflächen für Training und Spiele bereitgestellt. Präsident André Soer lobt die „hervorragende Zusammenarbeit“ mit der Stadtverwaltung und freut sich, dass die anstehende 100-Jahr-Feier schon im neuen Vereinsheim gefeiert werden kann. Gemeinsam mit dem Bürgerverein Kliedbruch haben die Preussen eine Ausstellung mit historischen Stoppuhren und Fotos der Anlage aus verschiedenen Jahrzehnten vorbereitet. Draußen werden ein Fußballturnier und andere sportlichen Aktivitäten wie Badminton, Tischtennis und Leichtathletik angeboten. Bei der Veranstaltung am Samstag, 5. Juli, spricht zur Eröffnung um 10 Uhr als Schirmherr Oberbürgermeister Frank Meyer.
Am 25. Juni 1925 wurde die heutige Hubert-Houben-Kampfbahn als Sportplatz Blumenthal eingeweiht. Damals spielten die Fußballer der Preussen dort noch unter dem Namen CFC Preussen 1895 und ab 1933 unter VfL Preussen 1895 in der höchsten deutschen Fußballklasse. Seit fast einem Jahrhundert ist die Sportanlage ein zentraler Bestandteil der Krefelder Sportlandschaft. Ihren heutigen Namen erhielt die Kampfbahn am 24. November 1956 durch einen Ratsbeschluss zu Ehren des Leichtathleten Hubert Houben. Er war zwischen 1921 und 1928 Aushängeschild des Vereins, wurde achtmal Deutscher Meister und 1928 Silbermedaillengewinner bei der Olympiade in Amsterdam.
Die Hubert-Houben-Kampfbahn wird neben den sportlichen Aktivitäten auch von den Anwohnern im Quartier genutzt, etwa für Brauchtumsveranstaltungen wie die St.-Martins-Feier und andere Bürgerfeste. Seit 2019 wurden in drei Workshops mit Vereinen, Schulen, dem Stadtsportbund, dem Bürgerverein Kliedbruch und der Stadtverwaltung die künftigen Bedürfnisse der Nutzer ermittelt. In enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde entstanden so Entwurfsplanungen, die Anforderungen an moderne Sportanlagen mit dem Denkmalschutz verbinden. Zentrale Anliegen waren neue Umkleidekabinen und moderne Sanitäranlagen sowie ausreichende Lagermöglichkeiten.