Krefeld: Vorläufiges Jahresergebnis 2024 weist höheres Defizit aus

Das vorläufige Jahresergebnis des städtischen Haushaltes 2024 wird die Verwaltung dem Ausschuss für Finanzen und Beteiligungen am Mittwoch, 19. März 2025, vorlegen.

Krefeld – Über die Veränderungen hatte die Finanzverwaltung auch im vergangenen Jahr immer quartalsweise berichtet. Das voraussichtliche Ergebnis zum 31. Dezember fällt schlechter aus, als im Haushalt ursprünglich geplant. Erwartet wird nun statt eines Minus‘ von 25,2 Millionen Euro ein Defizit von 62,4 Millionen Euro. „Verschiedene Entwicklungen haben die Prognose verschlechtert. Trotz vorausschauender Planung und solider Wirtschaftsführung können wir die finanziellen Belastungen nicht deutlicher abfedern“, erklärt Stadtkämmerer Ulrich Cyprian. Ein Ausgleich des Defizits sei aber noch über die sogenannte Ausgleichsrücklage möglich.

Die finanzielle Entwicklung im Jahr 2024 wurde von mehreren Faktoren beeinflusst. Deutliche Mehraufwendungen belasten den Haushalt, darunter gestiegene Personal- und Versorgungsaufwendungen – auch durch Tarifsteigerungen – in Höhe von 21,9 Millionen Euro, höhere Kosten für Hilfen zur Erziehung (13,8 Millionen Euro), sowie Weniger-Erträge bei den Kostenerstattungen für Migration und Integration (-2,6 Millionen Euro) und den Gemeindeanteilen an der Einkommensteuer (-5,9 Millionen Euro). Gleichzeitig gibt es aber auch positive Entwicklungen: Die Gewerbesteuererträge 2024 haben die Planung um 20,6 Millionen Euro übertroffen und betragen in Summe damit 219,4 Millionen Euro. Zudem wurden zusätzliche Mittel für Kindertageseinrichtungen bereitgestellt, was zu einer Stabilisierung des Haushalts beiträgt.

Oberbürgermeister: „Kommunen kämpfen nicht ohne Grund bundesweit für eine veränderte und bessere Finanzausstattung“

Oberbürgermeister Frank Meyer betont, dass die Stadt Krefeld seit 2017 durchgängig positive Jahresergebnisse erzielt habe, doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hätten sich zuletzt spürbar verändert: „Nicht nur Krefeld, sondern viele Städte und Gemeinden stehen aktuell vor großen finanziellen Herausforderungen. Die Kommunen kämpfen nicht ohne Grund bundesweit für eine veränderte und bessere Finanzausstattung – und eine größere Planungssicherheit für die kommunalen Haushalte. Wir setzen aber alles daran, den finanziellen Spielraum der Stadt weiterhin zu sichern.“

Für das Jahr 2025 zeichnen sich weitere finanzielle Herausforderungen ab. Der Rückgang von Schlüsselzuweisungen des Landes schwächt den Haushalt zusätzlich. „Wir werden deutlich sparen müssen, um Krefeld weiter finanziell auf Kurs zu halten“, sagt Stadtkämmerer Ulrich Cyprian. Damit habe die Stadtverwaltung durch interne Sparvorgaben bereits begonnen. Cyprian: „Alleine werden wir als Stadt Krefeld aber den Haushalt nicht dauerhaft konsolidieren können. Ohne zusätzliche Unterstützung durch Bund und Land ist eine langfristige Stabilisierung unserer Finanzen kaum realisierbar.“

Die finale Abrechnung des Jahresabschlusses dauert verwaltungsintern noch an, so dass es noch zu Veränderungen im Ertrags- und Aufwandsbereich kommen kann, beispielsweise durch Ausbuchungen, Rückstellungen, Wertberichtigungen und Abschreibungsläufe. Die Einbringung des finalen Jahresabschlusses 2024 plant die Verwaltung für die Sitzung des Stadtrates am 3. Juli.

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