Krefeld – Asli Sevendim, Abteilungsleiterin Integration im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI), und Susanne Blasberg-Bense, Abteilungsleiterin Integration und Religionsgemeinschaften vom Ministerium für Schule und Bildung (MSB), informierten sich am 21. Juni vor Ort über die Integrationsarbeit in Krefeld. Stadtdirektor Markus Schön begrüßte die Gäste: Neben KI-Mitarbeitenden waren zivilgesellschaftliche Akteure, darunter Vertreter der Freien Wohlfahrt und verschiedener Migrantenorganisationen und Ehrenamtler anwesend. Schön verwies auf die lange Zuwanderungsgeschichte Krefelds bedingt durch die Textil- und Chemische Industrie und die damit verbundene Willkommenskultur.
Kulturelle Diversität
Susanne Blasberg-Bense sprach über die Bedeutung von Mehrsprachigkeit in Schulen und den damit verbundenen Herausforderungen und Chancen unter anderem im Hinblick auf den drohenden Fachkräftemangel in Deutschland. „Multilingualität ist in Deutschland in der Schule keine Rarität, sondern Alltag,“ betonte sie und wies besonders darauf hin, dass es auch keine besseren oder schlechteren (Fremd-) Sprachen gäbe, sondern jede einen „Schatz“ darstelle. Aktuell würde in ihrem Ministerium intensiv an schulischen Konzepten und Unterstützungsmöglichkeiten für die Lehrenden gearbeitet, um die Vielsprachigkeit im Unterricht zu nutzen. Asli Sevendim betonte in ihrer Ansprache, dass nicht nur Mehrsprachigkeit, sondern auch kulturelle Diversität eine Bereicherung für die Gesellschaft sei. „Gelingende Integration kann auch nicht von oben gesteuert werden, sondern geschieht ‚vor Ort‘ und, ist somit hauptsächlich auf kommunaler Ebene anzusiedeln“.
Kommunales Integrationsmanagement
Im sich anschließenden Austausch in kleinen Gesprächsgruppen zu Themen wie Beschulung Neuzugewanderter, Ehrenamt im Bereich der Integration, Rassismus und Diskriminierung berichteten die KI-Kooperationspartner ausführlich über ihre Themen und Projekte. In den Gesprächen wurde deutlich, dass sich Krefeld, wenn auch auf einem langen, aber guten Weg befindet. Ein wesentlicher Baustein hierfür wäre eine Festigung und Verstetigung des 2020 landesweit implementierten Kommunalen Integrationsmanagements, war man sich einig. Hierzu möchte sich Asli Sevindim in naher Zukunft mit den entsprechenden Akteuren vor Ort weiter austauschen. Zum Abschluss führte die Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, Sengül Safarpour-Malekabad, die Besucher durch die beiden aktuell im KI präsentierten Ausstellungen, die im vergangenen Jahr in Kooperation mit der Volkshochschule und dem Kaiser Wilhelm Museum entstanden sind.