Krefeld veröffentlicht Zahlen zu Baugenehmigungen und B-Plänen

Die Stadt Krefeld legt Zahlen zu Baugenehmigungsverfahren und der Bearbeitung von Bebauungsplänen offen und reagiert damit auf die Kritik, die zuletzt um die Neugründung des Fachbereichs Wohnen aufkam.

Krefeld – „Wir haben unsere Hausaufgaben in den vergangenen Jahren erledigt, Prozesse beschleunigt und klare Prioritäten gesetzt“, erklärt Bau- und Planungsdezernent Marcus Beyer. „Wenn Antragssteller und Stadt gut zusammenarbeiten und die Unterlagen vollständig sind, sind wir als Verwaltung heute im Stande, auch schwierige Verfahren innerhalb kurzer Zeit erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Das belegen zahlreiche Beispiele der vergangenen Jahre.“

Zügiger Abschluss des B-Plan-Verfahrens rund um die Westparkstraße

Konkret nennt Beyer zum Beispiel das Bebauungsplanverfahren rund um die Westparkstraße. Hier plant ein Investor zwei neue Eishallen, eine Dreifachsporthalle sowie ein Parkhaus auf dem ehemaligen Kerrygold-Gelände sowie auf dem Gelände der Rheinlandhalle und der Werner-Rittberger-Halle zu bauen. Auch ein Seniorenwohnen mit rund 85 Wohneinheiten, zwei Pflege-Wohngemeinschaften, eine Tagespflege sowie ein große Wohnkomplex mit rund 256 Wohneinheiten sollen entstehen. Nach dem einleitenden Beschluss zur Aufstellung des B-Plans im September 2022 konnte im März 2024 bereits der finale Satzungsbeschluss erzielt werden. Das Parallelverfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans liegt zurzeit bei der Bezirksregierung, wird aber zeitnah beendet sein. „Innerhalb von 22 Monaten können wir das Verfahren also erfolgreich abschließen“, erklärt der Beigeordnete. „Im überkommunalen Vergleich ist das schnell – ein durchschnittliches Bebauungsplanverfahren dauert in der Regel zwischen zwei und fünf Jahren.“ Auch beim Bau einer Supermarktkette in Hüls am Mühlenweg ging das Verfahren besonders zügig: In 18 Monaten konnte der Satzungsbeschluss erreicht werden. Bei der notwendigen Änderung des Bebauungsplans zum Drogenhilfezentrum betrag die Bruttozeit sogar nur sieben Monate.

„Wie schnell wir Bebauungspläne durch das vorgegebene Verfahren bekommen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Die straffe Führung von Projektgruppen mit externen Planungsbüros und Fachgutachten, die durch den Investor vorgelegt werden, helfen uns natürlich im Verfahren, auch eine höhere Priorisierung durch die Politik ist bei großen Projekten sinnvoll“, beschreibt Beyer. Wichtig sei, dass bei stockenden Verfahren nicht zwingend die Schuld bei der Verwaltung zu suchen wäre. „Bei langfristigen Bebauungsplänen, zum Beispiel beim Rheinblick oder der Kempener Allee, gab es beispielsweise Investorenwechsel, die natürlich auch die Geschwindigkeit beeinflussen.“

Beispiele für Bebauungsplanverfahren

Beyer nennt weitere Beispiele für Bebauungsplanverfahren, die im durchschnittlichen Bearbeitungszeitraum im überkommunalen Vergleich liegen: Bebauungsplan Nr. 822/I, Bau des neuen Jobcenters auf dem Gelände hinter dem Bahnhof, Bruttozeit 40 Monate; Bebauungsplan Nr. 818, Wohnbebauung nördlich der Uerdinger Straße zwischen Grotenburgstraße und Rott, Bruttozeit 29 Monate; vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 802 (v), Wohnen in zwei Mehrfamilienhäusern auf einer gemeinsamen Tiefgarage südlich der Wedelstraße, Bruttozeit 27 Monate; Bebauungsplan Nr. 813, Einfamilienhäuser am Kohlplatzweg, Bruttozeit 38 Monate oder Bebauungsplan Nr. 804 Ausbau des DHL-Zentrums an der Anrather Straße, Bruttozeit 34 Monate.

Gleichzeitig legt die Stadt Zahlen zu Bauanträgen der letzten Jahre offen. Alleine in den Jahren 2022 und 2023 wurden 965 Baugenehmigungen durch die Bauaufsicht ausgesprochen. „Von 793 Bauanträgen, die 2022 bei uns eingingen, waren 713 unvollständig. Ähnlich gestalten sich die Zahlen in den anderen Jahren“, erklärt Marcus Beyer. „Die Bearbeitungszeit variiert dadurch stark. Muss immer wieder mit dem Antragssteller nachgefasst werden, verzögern sich natürlich die Prozesse.“ Insgesamt befassten sich in 2023 in der Bauaufsicht 16,55 Vollzeitstellen ausschließlich mit Baugenehmigungen. Gegenüber 2022 wurde die Personalkraft um eine Vollzeitstelle aufgestockt. Zusätzlich sind 3,5 Vollzeitstellen für die Bauberatung eingesetzt, auch hier wurde der Personalschlüssel im vergangenen Jahr mit einer halben Stelle verstärkt. „Die Bauaufsicht bietet eine kostenlose Bauberatung vor der Antragsstellung an. Meine Empfehlung an Bauherrn ist, von dem Angebot Gebrauch zu machen“, sagt Beyer. Das Bauinfo-Büro für Erstberatungen ist telefonisch unter 0 21 51 / 86 39 28 sowie per E-Mail an bauinfo@krefeld.de erreichbar.

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