Krefeld – Aus der Schulrunde der 63. Mathematikolympiade konnten sich mehr als 160 Krefelder Schüler für die Regionalrunde qualifizieren. Bürgermeister Karsten Ludwig und Marcus Heinrich, Regionalkoordinator der Mathematikolympiade der weiterführenden Schulen für Krefeld und Lehrer am Hannah-Arendt-Gymnasium, haben nun die jungen Mathematik-Genies, darunter die Jahrgangssieger und sieben Schüler, die sich für die Landesrunde qualifizieren konnten, im Rahmen einer Feierstunde in der Aula des Gymnasiums am Moltkeplatz geehrt und ihnen ihre Urkunden überreicht.
Die sieben Qualifizierten für die Landesrunde sind Merit Vetten, 5. Klasse Gymnasium Fabritianum, Platz 1; Maja Ziemek, 6. Klasse Gymnasium am Moltkeplatz, Platz 1; Luis Artur Forgiarini Schierholf, 6. Klasse Gymnasium am Moltkeplatz, Platz 2; Johanna Emse, 7. Klasse Ricarda-Huch-Gymnasium, Platz 1; Jonas Kurys, 8. Klasse Ricarda-Huch-Gymnasium, Platz 1; Qingyan Li, 9. Klasse Gymnasium am Moltkeplatz, Platz 1; Minh Cong Dang, 10. Klasse Ricarda-Huch-Gymnasium, Platz 1. Den Stadtsieg errang Minh Cong Dang. Der 17-Jährige kommt aus der Ukraine und wechselte in den Herbstferien von einer Schule in Bergheim aufgrund eines Umzugs nach Krefeld ans Ricarda-Huch-Gymnasium. Dort wurde er direkt einer Regelklasse im Jahrgang 10 zugewiesen. Minh Cong hatte bereits in der Ukraine erfolgreich an der Mathematikolympiade teilgenommen und auch Preise gewonnen.
Rund 40 Lehrkräfte begleiten den Wettbewerb
In Krefeld wird die Matheolympiade von der Stadt Krefeld, der Sparda-Bank West und der Bürgerstiftung gesponsert. Die bundesweite Schirmherrschaft hat Bundespräsident Steinmeier. Wie auch die Internationale Mathematikolympiade (IMO) ständig neue Teilnehmende findet – die 1. IMO fand 1959 in Rumänien mit sieben Ländern statt, die 58. IMO in Brasilien 2017 hatte eine Beteiligung von insgesamt 615 Schüler aus 111 Ländern – nehmen auch in NRW und Krefeld stabil viele Schüler am Wettbewerb teil. So erreicht der Wettbewerb in NRW rund 18.000 Schüler ohne Berücksichtigung des Grundschulwettbewerbs. In Krefeld nehmen seit einigen Jahren rund 700 Schüler an der ersten Runde und stets über 100 (aktuell 165) an der zweiten Runde teil. Rund 40 Lehrkräfte begleiten den Wettbewerb als Organisatoren, Aufsichten und Korrektoren und korrigieren die Arbeiten der ersten und zweiten Runde. Seit 16 Jahren fördert die Region Krefeld im Rahmen des Förderwochenendes seine Talente und kann durch die konstante Arbeit sieben Teilnehmende zur Landesrunde schicken.
Die Mathematikolympiaden in Deutschland gibt es seit dem Schuljahr 1961/1962, damals in der DDR. Ausgangspunkt waren die Internationalen Mathematik-Olympiaden, die 1959 erstmals in Rumänien stattfand. Es begann mit sieben teilnehmenden Ländern (aus dem Ostblock). Daraus entwickelte sich inzwischen ein nahezu weltweiter Wettbewerb, der mehrstufig mit altersspezifischen Aufgaben abläuft. Die Stufen zwei bis vier werden als Klausurwettbewerbe durchgeführt. Dabei ist die „Sport“-Komponente, also ein unmittelbarer Wettstreit mit anderen und das Zusammenkommen von Gleichgesinnten besonders wichtig. Die deutsche Mathematiker-Vereinigung, der Verband zur Förderung des MINT-Unterrichts (MNU) und die gemeinnützige GmbH Bildung und Begabung sehen beide Wettbewerbe gleichermaßen als wichtig und förderungswürdig an und unterstützen dies entsprechend.