Krefeld startet Projekt „Faire Kita“ in 46 Einrichtungen

Krefelds Kinder sollen Verantwortung von frühauf lernen. Deshalb startet die Stadt als Trägerin von 46 Kindertageseinrichtungen (Kita) nun ein besonderes Projekt.

Krefeld – In den kommenden Monaten soll der Weg für die flächendeckende Zertifizierung als „Faire Kita“ bereitet werden. Die Verwaltung möchte den fairen Handel damit zukünftig konzeptionell in den Alltag ihrer Kindertageseinrichtungen einbetten. Sie sollen fortan verschiedene faire Produkte verwenden und Fairtrade sowie Nachhaltigkeit in ihre Bildungsarbeit integrieren.

„Die Bedeutung fair produzierter und gehandelter Waren bereits in die frühkindliche Bildungsarbeit einzubinden, fügt sich sehr gut ein in unsere gesamtstädtischen Bemühungen als Fairtrade-Town. Das Schöne an diesem Projekt ist, dass sich das Vorhaben schon durch kleine Änderungen im Betreuungsalltag vermitteln lässt“, erklärt Andrea Winterstein, Projektmanagerin Fairtrade bei der Stabsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit der Stadt Krefeld. Sie hat das Projekt jüngst allen Kita-Leitungen vorgestellt.

Passenderweise wurde das Thema in den 46 Kitas der Stadt auch schon im vergangenen Betreuungsjahr bespielt. Damals bestimmten Ökologie und Nachhaltigkeit den jährlich wechselnden Bildungsschwerpunkt. Jede Einrichtung organisierte hierzu praxisnahe Angebote, Veranstaltungen und Projekte. Heike Badberg, Leiterin der Abteilung Kinder, sagt: „Der Bildungsschwerpunkt hat gezeigt, wie begeistert und interessiert die Kinder sich dem Thema Ökologie und Nachhaltigkeit hingeben. Wir freuen uns sehr, dass wir daraus nun eine langfristige Projektarbeit machen können, die für diese sehr wichtige Angelegenheit sensibilisiert.“

Mehrere Kriterien für Kindertageseinrichtungen

Die Projektstelle Faire Kita NRW ist die zertifizierende Organisation und begleitet den Prozess mit fachlicher Unterstützung, Workshops und Materialien. Sie stellt mehrere Anforderungen: Die Kitas müssen mindestens zwei faire Lebensmittel dauerhaft in ihrem Alltag einsetzen, das können beispielsweise Bananen, Zucker oder Säfte sein. Zudem verpflichten sie sich dazu, das Projekt mit regelmäßigen Bildungs- und Informationsangeboten zu begleiten. Koordiniert wird die Arbeit dabei von einem gemischten Team aus Kita-Mitarbeitenden und Elternvertretern. Die Kitas dokumentieren ihre Arbeit eigenständig und kommunizieren sie darüber hinaus an die Elternschaft.

Die Verwaltung möchte den gesamten Prozess in allen 46 Kitas bis Herbst 2026 abschließen, bestenfalls parallel zur Rezertifizierung der Stadt als Fairtrade-Town. Eine Info-Veranstaltung im kommenden Februar dient dazu, mit allen Kita-Leitungen die konkreten Ziele, Kriterien und den Ablauf des Projekts abzustimmen. Im Anschluss beginnt die Umsetzung in den Kindertageseinrichtungen, die unterschiedlich verlaufen wird. „Einige Kitas erfüllen die Kriterien bereits ganz oder zum Großteil, da sie das Thema schon seit längerer Zeit eigenständig in ihrem Alltag behandeln“, sagt Andrea Winterstein. Wenn im kommenden Jahr wie geplant alle Kitas mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet werden, erhält die Stadt zudem das Zertifikat als „Faire Kita-Trägerin“.

Auch nicht-städtische Kitas können sich anschließen

Die Stabstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie der Fachbereich Jugendhilfe laden ausdrücklich auch alle nicht-städtischen Kitas dazu ein, sich dem Projekt anzuschließen. Bei Interesse erhalten sie Unterstützung und Beratung der Verwaltung und der Projektstelle Faire Kita NRW. Für weitere Informationen ist Andrea Winterstein erreichbar unter Telefon 0 21 51 / 86 10 71 oder via Mail an a.winterstein@krefeld.de.

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