Krefeld: Pocket-Park soll Erholungs- und Bildungsraum sein

An der St.-Anton-Straße 100 in der Krefelder Innenstadt ist ein kleiner Park geplant, der für die Krefelder Bürgerinnen und Bürger einen Erholungsraum inmitten eines urbanen Quartiers bieten soll.

Krefeld – Die Planung für einen sogenannten „Pocket-Park“ hat die Stadtverwaltung jetzt im Ausschuss für Umwelt, Klima, Nachhaltigkeit und Landwirtschaft vorgestellt. Dort ist der Vorschlag einstimmig angenommen worden. In der nächsten Sitzung des Stadtrates am Donnerstag, 20. Juni, wird über die Umsetzung der Planung abgestimmt. „Der Pocket-Park soll eine kleine grüne Oase mitten in der Stadt werden, der von den Bürgerinnen und Bürgern vielfältig genutzt werden kann: zur Erholung, zum Gärtnern, zur Umweltbildung oder einfach zum Abkühlen an heißen Tagen“, sagt Umweltdezernentin Sabine Lauxen. Für die unmittelbare Nachbarschaft könne der Pocket-Park als Gemüsegarten dienen. „Nachbarn kommen miteinander in Kontakt und erleben Stadtgemeinschaft neu. Der Park wird öffentlich zugänglich sein, kann aber abends und nachts abgeschlossen werden.“

Der Pocket-Park soll auf der Fläche einer Problemimmobilie entstehen, die abgerissen worden ist. Möglich wurde dies durch das Förderprogramm „Modellvorhaben Problemimmobilien“, an dem die Stadt teilnimmt. Insgesamt 110 Quadratmeter Fläche sind durch den Abriss entsiegelt worden. So konnten die natürlichen Bodenfunktionen wiederhergestellt werden, die CO2-Aufnahme der Pflanzen sorgt mittel- bis langfristig für Einsparungen bei Treibhausgas-Emissionen. Niederschlagswasser kann besser vor Ort versickern. Der Pocket-Park wird an heißen Tagen in der hitzebelasteten Innenstadt auch als „kühler Ort“ dienen können – eine wichtige Maßnahme im Zuge der Klimaanpassung und des Hitzeschutzes insbesondere auch für vulnerable Gruppen.

Pocket-Park als Ort der Umweltbildung

Der Pocket-Park soll auch ein Ort der Umweltbildung werden. Schülerinnen und Schüler sowie Kita-Kinder und weitere interessierte Gruppen können den Park aufsuchen und dort praxisnah bestimmte Umweltthemen erlernen. Gemeinsam mit der Projektgruppe Essbare Stadt werden Bildungsangebote für den Pocket-Park entwickelt und vorgenommen. Themen sind dabei zum Beispiel Grün im urbanen Raum, Tiere im urbanen Raum, Klimawandel, Klimaanpassung, Essbare Stadt, nachhaltige Ernährung. Eine engere Kooperation kann mit dem Hannah-Arendt-Gymnasium, dem Gymnasium Marienschule, der Grundschule Mosaikschule und den umliegenden Kitas entstehen. Der direkten Nachbarschaft soll der Pocket-Park als Gemüsegarten dienen.

Im gepflasterten Eingangsbereich werden sich Fahrradstellplätze und Abfallcontainer befinden. Die Fläche lässt es später zu, dass mit größeren Fahrzeugen Materialien geliefert und abgeholt werden können, ohne den Fußverkehr auf der St.-Anton-Straße zu behindern. Der Park ist durch das verschließbare Tor einsehbar. Ein weiterer Bereich ist der Nutz- und Schulgarten für die Umweltbildung. Dort wird es auch Sitzgelegenheiten, Bäume, eine Materialhütte, ein Gewächshaus und einen Kompostbehälter geben. Strom- und Wasseranschluss liegen ebenfalls in diesem Bereich. Außerdem ist eine kleine Wiese geplant, auf der Workshops und Bildungsangebote stattfinden.

Die Fertigstellung ist für das Jahr 2025 geplant. Die Kosten für die Errichtung des Parks werden auf 153.000 Euro geschätzt. Die Folgekosten belaufen sich auf 4.800 Euro pro Jahr. Dauerhaft sollen die Aufwendungen für Kontroll- und Pflegebedarf des Pocket-Parks über den Wirtschaftsplan des Kommunalbetriebs Krefeld (KBK) abgedeckt werden. Der Verein Werkhaus wird in dem Pocket-Park Bildungsveranstaltungen anbieten können und erhält dafür einen jährlichen Zuschuss von 15.000 Euro.

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