Krefeld – Die Krefelderin hat sich über Jahrzehnte vor allem für das Quartier Grönland eingesetzt. Fast 60 Jahre organisierte sie hier den Martinszug, initiierte und leitete sie Seniorenfahren für Menschen aus dem Viertel und gründete eine Singgruppe für Senioren. Knops ist die zweite Preisträgerin des Preises, den der Krefelder Rat auf Vorschlag des Oberbürgermeisters im vergangenen Jahr beschlossen hat. Unter dem Motto „Miteinander füreinander“ werden Menschen geehrt, die sich über viele Jahre besonders im Ehrenamt eingesetzt haben. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Ein Lebenswerk, das sich dem Ehrenamt gewidmet hat
„Marlies Knops hat bereits als junger Mensch einen Leitsatz für ihr eigenes Leben entwickelt, dem sie seitdem folgt: ‚Ich möchte, dass es anderen Menschen gut geht‘. Liebe Frau Knops, das haben Sie geschafft – immer wieder“, sagte der Oberbürgermeister bei seiner Ansprache. „Wir ehren hier heute nicht nur ein Ehrenamt, sondern wir ehren ein Lebenswerk, das sich dem Ehrenamt gewidmet hat.“
Sankt Martin, Seniorenfahrten und Singkreis
Marlies Knops wurde 1938 in Krefeld geboren. Sie war ein Kind des Krieges und erlebte selbst eine schlimme Fluchtgeschichte, die am Ende wieder in ihrer Heimat Krefeld endete. Die eigenen, leidvollen Erfahrungen wandelte sie früh in ehrenamtlichen Tatendrang um. Schon als Jugendliche setzte sie sich in kirchlichen Organisationen ein. Als sie 1965 ihren Mann Heinz kennenlernte, der Gründungmitglied des Bürgervereins Grönland war, begann sie, sich hier zu engagieren. Vor allem die Organisation des Sankt Martinzugs war viele Jahrzehnte ihr Herzensprojekt: Sie leitete die Sammlungen in der Nachbarschaft, organisierte und koordinierte die Musikkapelle und die Pferde, besorgte Süßigkeiten für die Tüten und half beim Packen. Am Martinszug selbst steuerte sie verlässlich im Hintergrund. Schon als junge Frau stellte Marlies Knops fest, dass es eine weitere gesellschaftliche Gruppe gab, für die sie nur wenig Angebote fand: Senioren. Sie gründete Seniorenfahrten im Quartier und bereitet diese noch heute vor. Auch ein Singkreis für ältere Menschen wurde von ihr gegründet. Für dieses außergewöhnliche Engagement wurde sie nun geehrt.
Tröphae wurde von Studierenden der Hochschule entworfen
Die Trophäe, die Frank Meyer überreichte, wurde durch die Studenten Maike Richter und Roman Grzanowski der Hochschule Niederrhein unter Anleitung des Dozenten Knut Michalk gestaltet. Nach der Einführung der Ehrenamtskarte vor einigen Jahren ist dieser Preis der nächste sichtbare Schritt, das Ehrenamt stärker zu würdigen und die wichtige Arbeit der vielen Ehrenamtlichen in Krefeld anzuerkennen.